Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 1)

Das Insektenhotel ist fertig! Die komplette Projektdokumentation gibts hier:

  1. Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 1)
  2. Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 2)
  3. Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 3)
  4. Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 4 – aufstellen des Insektenhotels)
  5. Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 5 – befüllen des Insektenhotels)

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Insektenhotels sind sinnvoll und nützlich. Sie dienen den heimischen Nützlingen als Brutstätte, Vorratskammer oder Unterschlupf während der Wintermonate. Fertige Insektenhotels bekommt man mittlerweile in jedem Gartencenter oder Baumarkt mit Gartenabteilung. Sie sehen schön aus, sind praktisch, doch meist leider recht klein und unverhältnismäßig teuer.

Das muss nicht sein, schließlich ist der Bau eines Insektenhotels alles andere als schwierig oder kostspielig – ein wenig handwerkliches Geschick und Kreativität vorausgesetzt.

(Ja, ich kann auch anders. Diesmal ein Artikel ohne Pflanzen ;)

Die Idee ein solches Insektenhotel zu bauen hatte ich zwar schon seit längerer Zeit, doch konkretisierte sich der Gedanke erst gestern, als ich beim Aufräumen ein paar alte Lochziegel wiederfand. Lochziegel sind natürlich prädestiniert, um sie in einem Insektenhotel zu verwenden und so begann ich mir Gedanken zum Aufbau zu machen. Einen konkreten Plan hatte ich zwar nicht, doch wusste ich, wie in etwa ein Insektenhotel auszusehen hat: Ein Rahmen aus Holz mit mehreren Etagen, die mit diversen Materialien gefüllt sind.

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Was das „Einrichten“ der einzelnen Etagen angeht, so kann man seiner Kreativität freien lauf lassen. Verwertet werden kann fast alles, was Schadstofffrei ist und von Insekten als Behausung akzeptiert werden könnte: Tannenzapfen, Schilf, Bambus, Knöterich, Lehm, Reisig, Äste, Baumscheiben und eben Lochziegel. Die Möglichkeiten und Kombinationen dieser Materialen sind nahezu unendlich. Man muss nur darauf achten, Materialien zu wählen, in denen sich Insekten zurückziehen können. Bohrlöcher in allen Variationen wirken hierbei Wunder und verwandeln einen öden Holzklotz schnell in einen Wohnblock für Bienen, Hornissen und co. Selbiges gilt für Lochziegel, welche von Natur aus über etliche Löcher verfügen, in denen sich Insekten ansiedeln können.

Das benötigte Holz für die Rahmenkonstruktion war schnell zusammengesucht und besteht ausschließlich aus Resten, die sich im Garten wiederfanden. Da ich ohne großartige Planungen an diese Sache heranging und mehr oder weniger alles improvisierte, musste ich mir erstmal einen Überblick über die vorhandenen Hölzer und ihren etwaigen späteren Verwendungszweck machen. Die einzige Vorgabe, die ich mir selbst steckte war das Dach. Ein Insektenhotel ohne Spitzdach wäre für mich völlig inakzeptabel gewesen.

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Sinnvollerweise richtete ich mich nach den zwei bereits vorhanden Ziegelsteinen, welche das Erdgeschoss des Insektenhotels bilden und legte mir die Hölzer drumherum zurecht, bis ich eine zufriedenstellende Form fand.

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Leichter gesagt, als getan, wenn jedes Stück andere Maße hat. Ich ahnte schon, dass dort einiges an Handarbeit auf mich zukommen würde. Und tatsächlich investierte ich die meiste Zeit in die Holzbearbeitung. Mit dem Fuchsschwanz sägte ich die Hölzer entsprechend zurecht. Natürlich passte nichts auf anhieb. Der Feinschliff geschah mit dem Dremel und so trug ich Millimeter um Millimeter ab, bis die Hölzer schließlich wie in einem Bausatz zusammenpassten. Ganz getreu dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.

Als ich die Bretter angeglichen hatte, konnte ich die Theorie nun endlich in die Praxis umsetzen:

  1. Eine 40x15cm große Platte bildet das Fundament, auf ihr ruhen zwei 80x12cm große Bretter, welche die Außenwände des Insektenhotels bilden.
  2. Auf das Erdgeschoss, welches die beiden Ziegel lose beherbergt, folgte das 1. OG. In Gedanken füllte ich dieses mit kleinen Materialien, wie Ästen und Schilf auf und so entschloss ich mich, hier zwei „Zimmer“ einzubauen.
  3. Das 2. Geschoss ist ein Quadrat, welches später eine Baumscheibe beherbegen soll.
  4. Das Dach besteht lediglich aus zwei identischen Brettern (40x15cm), welche ich im 90° Winkel zusammenschraubte. Da ich hierbei keine 45° Gehrung wählte, kürzte ich das eine Brett um die Breite des anderen (25mm). So ließen sich zwei gleichlange Schenkel erzeugen und der „Dachstuhl“ sitzt symmetrisch auf der obersten Etage.

Alle Verschraubungen erfolgten mit 4x45mm Torx-Edelstahlschrauben, welche sich noch im Keller fanden. Pro Kante setzte ich 3 Schrauben ein. Betrachtet man den reinen Materialwert des Gebildes, sind die Schrauben sicherlich das kostbarste.

Die Außenmaße des Insektenhotels betragen 40cm x 80cm (ohne Dach). Die Tiefe schwankt zwischen 12cm (Regalböden, Seitenwände) und 15cm (Grundplatte, Dach). Der Zusammenbau war recht zügig. Doch einschließlich Planung und Holzbearbeitung fielen knapp 3 Stunden reine Arbeitszeit für den Rahmen samt Dach an. Mit fertig zugeschnittenen Teilen und bereits vorhandenem Plan liegt man sicherlich bei lediglich 15-30 Minuten.  An Werkzeugen benutzte ich:

  • Bohrmaschine mit Torx-Bit zum schrauben (Akkuschrauber tuts auch),
  • Dremel mit grobem Schleifausatz (80er) fürs Holz,
  • Fuchsschwanz (besser: Stichsäge, noch besser: Tischkreissäge),
  • Schraubzwingen zum fixieren der losen Bretter.

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im zweiten Teil gehts dann weiter mit der Befüllung der einzelnen Etagen und „Zimmer“. Auch zur Aufstellung des Teils sollte ich mir langsam mal Gedanken machen..

Nachtrag (13.08.2013):

der zweite Teil zum Projektbericht ist hier zu finden. Viel Spaß beim Lesen und Nachbauen! Ich freue mich über Feedback.

Alle Artikel zum Projekt „Insektenhotel aus Resten bauen“ finden sich unter dem Stichwort „insektenhotel_diy_2013“ (Stand: 20. August 2013)

11 Antworten zu “Projekt: Insektenhotel aus Resten bauen (Teil 1)

  1. Pingback: Mission Wohn(t)raum für Insekten! | Mission Wohn(t)raum·

    • Vielen Dank! Das Projekt ist nun überwiegend fertiggestellt. Mehr dazu unter den entsprechenden Schlagworten, welche unter dem Artikel zu finden sind.

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  4. So was steht auf meiner To-Do-Liste fuer naechstes Jahr… wobei es bei meiner Art zu arbeiten wohl darauf hinauslaeuft, dass die bessere Haelfte meine Wuensche umsetzen muss.
    … aber einen Haufen Lehm muss ich auch noch dafuer auftreiben. Und Farbe, ein Dach muss rot sein!

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