Tschüß, 2018: Resümee des ersten Semesters als angehender Pflanzenbiologe

Es ist Weihnachten, das Jahr neigt sich dem Ende zu, das Semester auch. Schaue ich zurück auf die letzten vier Monate, hat sich einiges getan. Handelte der letzte Beitrag noch von der Wohnungssuche, entpuppte sich der Um- und Einzug als wahres Drama. Es passierten viele unvorhergesehene Zwischenfälle, die mich auf ganzer Linie zurückwarfen – und nicht wirklich ans Studieren denken ließen.

Ursprünglich wollte ich zum 15.9. nach Osnabrück gezogen sein. Die folgenden 9 Tage bis zum Semesterbeginn wollte ich in den Einzug und das Erkunden der Stadt investieren. Weit gefehlt. Aus den veranschlagten wenigen Tagen, die der Umzug mich kosten sollte, wurde letztendlich eine Totalsanierung der Wohnung im völligen Alleingang. Das Semester stand bereits in voller Blüte und ich hauste in einer Baustelle, mit aufgeschlagenen Wänden, ohne Möbel, ohne Internet.

Vom Studium hatte ich bis dato kaum etwas mitbekommen, war ich schließlich beschäftigt, den „Zustand“ daheim zu beseitigen: Farbreste auf mehrfach überklebten Tapeten der letzten 5 Jahrzehnte, Putz der großflächig von den Wänden fiel, Elektroinstallationen, an denen jeder Vormieter nach Gutdünken eigene Veränderungen vornahm, lose Kabel und aufgequollene Böden und Sockelleisten – Dinge, die bei der Besichtigung nicht zu erkennen waren.. Es gab jeden Tag etwas zu tun.

Um mich herum die ständig wachsende Flut an Unterrichtsmaterialien und dazwischen ich. Der mittlerweile kopflose und völlig überforderte Typ, der schließlich Ende Oktober mit dem Renovieren fertig wurde und langsam aber sicher ans Einrichten der Wohnung denken konnte.

Anfang Dezember dann die nächste Hiobsbotschaft: Das langerwartete Sofa – auf das ich 10 Wochen gewartet hatte – passte nicht durch den Flur. Es war zum Verzweifeln.. Kurzum: Möbelspedition mit Lift beauftragt und wieder hunderte Euros verbraten.

Soviel als kurzer Abriss meiner vergangenen Monate, mit der Erklärung, weshalb ich für vieles einfach keine Gedanken übrig hatte. So auch für die Seite. Mittlerweile ist Weihnachten. Meine Wohnung ist nahezu fertig und hat sich von der schäbigen Baustelle zu einer Puppenstube gewandelt. Während der nächsten Woche komme ich in den Luxus, etwas freie Zeit genießen zu können. Jedoch schlägt sich auch hier der eher suboptimale Start in Osnabrück nieder: Durch die Renovierung hatte ich kaum Zeit für’s Studium. Dementsprechend habe ich viel für die kommenden Prüfungen nachzuholen. Wirklich Zeit zum Abschalten bleibt leider auch nicht.

Zum Glück habe ich mit meiner Vorerfahrung und dem Wissen in der Botanik erhebliche Vorteile, meine Versäumnisse zu kompensieren. Das Semester bestand hauptsächlich aus trockenen Vorlesungen, die eigentlich auch „Ablesungen“ hätten heißen können. Auf mein Studium werde ich sicher in Kürze genauer eingehen, doch habe ich einfach noch nicht das Gefühl, dort wirklich „angekommen“ zu sein. Wenn ich meine Routine gefunden habe, lässt sich das Studium sicher viel besser ins Leben integrieren. Neben typischen Gärtnerfächern wie „Obstbau und Baumschule“, finden sich im Studium der Pflanzenbiologie auch – man lese und staune: Pflanzenbiologie. Daneben Chemie/Biochemie und der übliche Driss trockener Inhalte, wie BWL, Kommunikation, Statistik und Mathematik. Spannender wird es in den folgenden Semestern, wenn diese Module auslaufen und man sich glücklicherweise weiter ins Thema Pflanzenbiologie einarbeiten kann.

Wie eben schon erwähnt, bestand das Semester überwiegend aus trockenen Vorlesungen. Jedoch fanden neben dem Besuch der Baumschule „zu Jeddeloh“ bei Oldenburg auch Veredelungskurse statt. Mein Werk dieser Kurse werde ich nächstes Jahr in Empfang nehmen dürfen: Ein Veredelter Apfelbaum und ein Rhodondendron der Sorte „Germania“, welcher auf auf der Unterlage „Cunninghams White“ veredelt wurde.

In der nächsten Zeit versuche ich, genauer aufs Studium einzugehen. Allerspätestens zur kommenden IPM gibt es wieder Neues von mir zu lesen. Bis dahin frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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