Die Regentonne bekommt einen Hahn!

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Die Pumpe ist schon längst in der Tonne, die elektrische Zuleitung funktioniert auch. Doch was bislang wirklich fehlte und den sprichwörtlichen Punkt (vorerst ;) unters Regentonnenprojekt setzt, ist ein vernünftiger Hahn, zum komfortablen Wassernehmen.

Der verwendete Kugelhahn verstaubte schon seit Wochen in der hintersten Ecke der Gartenhütte. Doch was ich partout nirgends bekam (zumindest nicht offline), war ein entsprechendes Gegenstück, mit welchem ich den Hahn fest und stabil ans Faß hätte anbringen können.

Schlussendlich bestellte ich nun via Amazon eine solche Regentonnenverschraubung aus Messing. Wieso kein einziger Baumarkt im mittleren Ruhrgebiet so ein Teil führt, ist mir immer noch ein Rätsel..

Mit dem 30mm Forstnerbohrer bohrte ich ein kreisrundes Loch in die Tonnenwand und entgratete es anschließend mit dem Dremel. Als Platz wählte ich eine möglichst hochgelegene Stelle, da die Stabilität dort durch senkrechte Kunststoffverstrebungen am höchsten erschien. Da das Wasser eh von einer Pumpe durch den Hahn gedrückt wird, war es sowieso egal, wo der Hahnanschluss sitzen würde. Vertraut man einzig der Schwerkraft, gehört der Hahnanschluss natürlich ganz nach unten! Viele Regentonnen haben dort eh eine Markierung, an der die Wand durchbohrt werden kann.

Die Regentonnenverschraubung ließ sich nun sanft in das gebohrte Loch drehen. Um den nötigen Gegendruck und v.a. Halt aufzubauen, zog ich den Befestigungsring mit der Rohrzange fest an. Erst jetzt merkte ich allerdings, dass die bestellte Tonnenverschraubung ein 3/4“ Innengewinde hatte und der Hahn mit seinen lediglich 1/2“ im Durchmesser natürlich viel zu klein war.

Sh*t happens! Das Loch war gebohrt, das Teil verschraubt. Umtauschen und die nächstkleinere Version bestellen, erschien mir zu aufwändig. Etwas Recherche im Netz brachte mich auf Reduzierungsmuffen, die quasi das viel zu große Innengewinde auf den gewünschten Durchmesser verkleinern. Genau das brauchte ich!

Mit der Idee konnte ich mich anfreunden und so ging es heute noch spontan, kurz vor Ladenschluss in den Baumarkt des Vertrauens. In der Abteilung mit den Gartenarmaturen fand sich zwar jede Menge Kleinkram aus Messing, doch war das gewünschte Reduzierungsstück nicht dabei. 19:45, Ladenschluss in 15 Minuten. In Windeseile ging es in die Klempnerabteilung. Muffen in Hülle und Fülle. Ob Kupfer, Kunststoff, verzinkt, Messing – alles da. Doch die Auswahl war riesig und die einzelnen Fächer nicht unbedingt gut sortiert. Die Zeit rannte. Es war kurz vor acht, da hielt ich sie in den Händen – das Corpus delictii des Wasserhahnanschlusses, die heißersehnte Reduzierungsmuffe mit 3/4“ Außen- und 1/2“ Innengewinde.

Ich war happy und erinnerte mich noch rechtzeitig, dass Metall auf Metall nicht unbedingt gut abdichtet und so nahm ich mir spontan noch einen Hanfzopf aus dem Regal.

Zuhause angekommen, machte ich mich sofort an die Installation des Kugelhahns. Doch beim Öfnen des Beutels mit dem Hanfzopf strömte mir ein Odeur entgegen, das es mit jedem Elefantenstall hätte aufnehmen können. Doch da musste ich durch und zog mir ein paar dünne Strähnen heraus. Ich hatte keine Ahnung, wie man mit dem Material Verbindungen abdichtet. Intuitiv wickelte ich die Hanfsträhnen um das Gewinde des Hahns und schraubte ihn anschließend in das Reduzierungsstück. Hier wackelte nichts und die Verbindung wirkte auf anhieb Vertrauenswürdig. Ebenso verfuhr ich beim Einsetzen der Hahn- Reduzierungsstückkombination in die Regentonnenverschraubung. Mit der Rohrzange schließlich noch angezogen, et voila: das Faß hatte einen Hahn!

Doch nur der Hahn reichte natürlich nicht. Irgendwie musste schließlich das Wasser in den Hahn gelangen. Was nun folgte, war jedoch einfaches verschrauben und zusammenstecken von Gardenakompatiblen (Plastik)kupplungen. Zum Schluss wurd noch ein Stück vom Schlauch abgezwackt und die Brücke von der Pumpe zum Hahn war geschlagen – Fertig!

Euphorisch betätigte ich nun den Pumpenschalter. Leises Raunen erfüllte die Stille. Ich steckte den Schlauch auf die Gardenakupplung des Hahnes und drehte langsam den Hebel auf. Mit Gluckern und Tosen füllte sich der Schlauch. Nichts tropfte, es war vollbracht!

Das Regentonnenprojekt ist vorerst abgeschlossen. Die Gesamtkosten für dieses Projekt liegen bei knapp 90Eur. Darin eingeschlossen:

  • Gartenpumpe: ~40eur.
  • elektrisches Installationsmaterial: ~25Eur.
  • Muffen, Verschraubungen und Hahn: ~25Eur.

Was nun im mittelfristigen Zeitrahmen noch ansteht, ist eine Überarbeitung der Regenrinnen und der Rohrleitungen, die die Tonne füllen. Langfristig wäre auch ein IBC als Wassertank eine sehr willkommene Lösung!

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2 Antworten zu “Die Regentonne bekommt einen Hahn!

  1. Das ist echt gut, dass ihr das hier so ausführlich zeigt. Manchmal hören sich Dinge echt einfach an und dann schleichen sich beim Machen doch kleine Fehler ein. Lieber hier einmal mehr hingeschaut und dann wird das auch was. Viele Grüße
    Maria

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