Ich habe es schon lang befürchtet und rechnete insgeheim nach jedem Winter damit, dass das Fundament des Gartenhäuschens nachgibt. Doch so sehr ich damit rechnete, so sehr verdrängte ich die Thematik. Als ich heute das, am Gartenhäuschen angeschlossene, Regenfass reinigen wollte, ahnte ich nicht, dass die Prophezeiungen nun akut werden sollten.
Warum diese Schwarzseherei, werden sich einige wohl nun fragen. Nun, die Antwort ist ganz simpel: Als wir vor vier Jahren das Gartenhaus aufbauten, musste es schnell gehen. Damals noch unwissend, haben wir uns für die schnellste und vor allem günstigste Variante entschieden, als es darum ging, welche Art von Fundament unters Häuschen kommen sollte. Ein Streifenfundament sollte es sein. Klang gut und praktikabel, doch die Ausführung ist im Nachhinein mehr als dilletantisch gelaufen: Statt entsprechend tief zu graben (80cm), eine Frostschutzschicht aus Schotter auszubringen und darauf den Beton zu gießen, lief es darauf hinaus, dass lediglich Rasenkantensteine in ein oberflächliches Betonbett gelegt wurden. Obendrein ruht diese ganze Konstruktion lediglich auf Mutterboden (DER Fehler schlechthin!), welcher nun nachgibt. Angesichts der Tatsachen, war es nur eine Frage der Zeit, bis das Fundament ein Eigenleben entwickeln würde – auch wenn es Anfangs recht vertrauenserweckend wirkte.
Konkret ist eine Ecke des hinteren Fundamentstreifens abgesackt und abgebrochen, was dazu führte, dass die hintere rechte Ecke des Häuschens den Kontakt zum Fundament verlor und knapp 3cm in der Luft schwebte. Angesichts der Situation musste ich schnell kreativ werden, um das Haus provisorisch zu stützen. Der erste Gedanke sagte mir, den Hohlraum zwischen Holzunterkonstruktion und Fundament auszufüttern. Ein alter Wagenheber kam mir dabei zugute, somit konnte ich die unterlegten Teerpappestreifen am Stück entfernen, den Bereich reinigen und zu guter letzt eine entsprechend dimensionierte Holzlatte einschieben. Die Prozedur wiederholte ich beim nächsten Kantholz ebenfalls. Dort allerdings mit einer dünneren Latte. Die Lösung ist zwar nur eine Übergangslösung, doch steht das Haus nun immerhin wieder in der Waage. Auch der verzogene Türrahmen, welcher mir schon vor einiger Zeit auffiel, befindet sich nun wieder im Ursprungszustand.
Zur Kontrolle habe ich die Kiesumrandung an kritischen Stellen geöffnet, doch was ich sah beruhigte mich vorerst: an allen anderen aufliegenden Punkten sitzt das Haus fest auf dem Fundament. Anzeichen von zerbrochenem Beton waren auch hier noch nicht zu sehen – noch nicht. Doch werde ich den Boden des Häuschens öffnen müssen, um das komplette Fundament zu sichten. Nach der Notlösung bleibt ersteinmal ein wenig Zeit um die weitere Vorgehensweise zu planen. Sollten sich weitere Schäden zeigen, wäre es wohl das sinnvollste, das Häuschen komplett abzubauen, um das Fundament ordnungsgemäß zu erneuern, statt einzelne Bereiche zu flicken. Ansonsten belasse ich es bei der Reparatur des abgesackten Fundamentstreifens.
Ärgerlich, aber ein hinnehmbarer Fakt. Deshalb: nicht beim Fundament sparen. Auch wenn ein massives Betonfundament für ein relativ kleines Holzhaus (dieses hier misst 3x3m) etwas überdimensioniert scheint, zahlt es sich schlussendlich doch aus. Das was mir heute passiert ist, hätte nicht sein müssen. Wer beim Fundament sparen will, zahlt drauf!
Wie man ein Streifenfundament richtig anlegt, zeigt diese Seite.
Hey Ben,
das ist wirklich extrem ärgerlich. Ich hoffe mal für dich, dass der Mutterboden unter deinem Fundament nicht weiter nachgibt. Mein Vater hat bei seinem Gartenhaus auch beim Fundament „geschlampt“, aber bisher Glück gehabt. Man steckt halt nicht drin.
Liebe Grüße
Steffi
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Das ist wirklich blöd. Ein Streifenfundament ist dann doch nicht so massiv wie ein vollwertiges Fundament. Aber aus Fehlern lernt man.
lg kathrin
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ein richtig angelegtes Streifenfundament ist bombenfest und etwas für die Ewigkeit. Aber wie ich schon schrieb, sparte ich etwas sehr an der Ausführung. Wird nicht wieder vorkommen!
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Oh je :-( Nun weiß ich, warum bei uns sogar einfachste Schuppen ein richtiges Fundament haben (wurden noch von meinem Opa gebaut, der Maurer war).
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Gebaut für die Ewigkeit^^
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