Der aufmerksame Leser wird die alljährlichen Berichte zur Anzucht hier sicherlich schon vermissen, doch mit mehr oder weniger einkalkulierter Verspätung nimmt mein diesjähriges Aussaatprojekt nun endlich Form an. Die erste Fuhre an Samen – und somit auch das Gros – ist bereits gesät und ich komme zu dem Schluss, dass es doch wieder viel mehr ist, als ich ursprünglich plante. Ging ich anfangs noch davon aus, dieses Jahr nicht mehr als 4 Hartplastik-Anzuchtkisten zu benötigten, muss ich auch diesmal zu Alternativen greifen und improvisieren. In Anbetracht der Tatsache, dass noch Gurken, Kürbisse und einige Stauden/Blumen zwecks Vorzucht hinzukommen werden, wird der Platz auch dieses Jahr wieder einmal recht rar im Haus und temporäres Chaos, wie auf dem Bild zu sehen, wird Einzug halten..
Langwierige Vorbereitungen wie stratifizieren waren diesmal nicht von Nöten. Als Standardprozedur wurden die Samen lediglich im lauwarmen Wasser vorgequollen. Dicke Samen, wie Ginkgo biloba wurden zusätzlich angeschliffen.
Bislang wurden gesät:
08.03.2013:
- Litchi chinensis (Litchi, 3x)
- Phoenix dactylifera (Dattelpalme, 5x) ³
09.03.2013:
- Capsicum annuum (Jalapeno, 8x) ¹
- Capsicum annuum (Joe’s Round, 8x) ¹
- Capsicum chinense (Habanero, 8x) ¹
- Punica granatum (Granatapfel, 8x) ¹
11.03.2013
- Passiflora ligularis (Süße Granadilla, 10x) ¹
- Passiflora quadrangularis (Riesengranadilla, 10x) ¹
- Adenium obesum (Wüstenrose, 8x)
- Ginkgo biloba (Ginkgo, 4x) ²*
- Echinocactus grusonii (Schwiegermuttersitz, 40x)
Vorbereitende Maßnahmen:
Vorquellen: ¹) 12 , ²) 24 , ³) 48 Stunden.
*) Anschleifen
Da das Bad momentan der einzige Raum ist, in dem noch (oder besser gesagt: wieder) regelmäßig geheizt wird, liegt es nahe, die Saatkisten vorerst dort zu lagern. Wie die letzten Jahre zeigten, sind beheizte Fußböden prädestiniert, um das Saatgut entsprechend zur Keimung anzuregen. Bei tropischen Verhältnissen von knapp 30°C Bodentemperatur mit geschätzer RLF von 100% innerhalb der Anzuchtkisten, bekommt das Saatgut somit eine gute Starthilfe, um hoffentlich zeitnah zu keimen. Insbesondere exotische Pflanzen profitieren von diesem Microklima und selbst unzuverlässig keimendes Saatgut (beispielsweise Cycas revulota) keimte bislang sehr vielversprechend mit einer recht hohen Keimquote. Regelmäßiges Lüften und Gelbsticker sind natürlich obligatorisch.
Lichtkeimer wie Adenium obesum und Echinocactus grusonii werden spätestens nach 1-2 Tagen an ein entsprechend helles Fenster gestellt, um ein Minimum an Licht zu gewährleisten.
Wie auch schon im letzten Jahr werden allgemeine statistische Ergebnisse zu Keimquote und Keimdauer in die Tabelle „Saatgutstatistiken“ eingepflegt und regelmäßig aktualisiert.
Nachtrag (21.03.13):
Die vorerst letzten Samen wurden nun gesät:
- Punica granatum (Granatapfel, 10x) ¹
- Arachis hypogaea (Erdnuss, 6x) ¹
- Lupinus (Lupinen, ~40x) ¹
Hallo, da hast du ja eine ganz breite Palette ausgesäht, ich selbst muss mich minimieren, nur noch Pflanzen für den Garten – denn wenn man den grünen Daumen hat, dann wohin mit den Zöglingen – habe 5 Kaffeebäume, 3 Bananen, etliche Zitrusarten, Oliven ….
da wird der Platz eng
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Ich kenne dein Problem. Musste mich auch arg am Riemen reißen, deswegen nur noch abgezähltes Saatgut mit striktem Limit. Aber mittlerweile ist auch wieder viel mehr dazu gekommen. Um so mehr freut es mich mittlerweile schon, wenn die ein oder andere Pflanze den Löffel abgibt.
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schon krass, gell
aber irgendwie verletzt es meinen „Gärtnerstolz“, wenn ich Verluste zu vermelden habe.
Lieber verschenke ich an wissende Pflanzenfreunde, die mit so „Raritäten“ umgehen können.
Hoffentlich wird der Mai so warm, dass ein Teil schon mal raus darf
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