Bei meinem aktuellsten Neuzugang handelt es sich um einen Spontankauf des letzten Flohmarktbesuches am vergangenen Sonntag. Weitläufig bekannt als japanische Scheinmyrthe, wird diese Pflanze oftmals fälschlicherweise einfach nur als Myrt(h)e verkauft. Doch kommt sie weder aus Japan, noch ist sie direkt mit der echten Myrt(h)e (Myrtus communis) verwandt. Das aus Mittelamerika stammende, strauchige Gewächs zählt zur Familie der Weiderichgewächse, welche wiederrum zu den Myrtenartigen (ohne h) gehören und somit gewissermaßen über zig Ecken und Kanten doch mit den echten Myrten verwandt sind.
Während der Sommermonate trägt die japanische Scheinmyrthe unzählige, knapp 4mm große kleine, lila Blüten. Da die Pflanze gegenüber Rückschnittmaßnahmen sehr tolerant reagiert und durchaus kräftig verholzt, eignet sie sich wunderbar zur Bonsaigestaltung. Alles im allem eine sehr hübsche Pflanze, auch wenn mein Exemplar „anatomisch“ bedingt sicherlich nicht sonderlich zur Bonsaigestaltung geeignet ist, so versuche ich wenigstens, früher oder später eine Kugel zu formen. Der Umzug in die 19cm Terrakottaschale ist zumindest der erste Schritt in ein neues Leben für dieses kleine Trödelmarktgewächs.
Die japanische Scheinmyrthe ist übrigens nicht winterfest und sollte hell und kühl überwintert werden. Ein Fakt, den ich vor 8 Jahren noch nicht wusste. Damals ärgerte ich mich schwarz, als mir mein erstes Exemplar dieser Art im Garten erfror. Warum es nun so lange dauerte, eh ein weiteres Exemplar meine Sammlung bereichert, weiß ich leider auch nicht. Aus den Augen, aus dem Sinn.. Diesmal werde ich gewissenhafter mit der Pflanze umgehen.