Vom Mundraub zum Bärlauch: die Spur des Geruchs.

Hinter mundraub.org verbirgt sich eine Webseite, deren Ziel es ist, mit Hilfe ihrer Community Standorte von frei verfügbaren Früchten zu kartieren. Es ist faszinierend, mit welcher Akribie die Benutzer Pflanze für Pflanze eintragen und man auf eine Karte trifft, die sogar den unscheinbarsten Haselnussstrauch anzeigt. Das Projekt verfolge ich seit einiger Zeit schon mehr oder minder intensiv. Oft stöberte ich in der erweiterten Nachbarschaft nach Obstbäumen und sonstigen Früchten. Doch hatte ich mich nie daran beteiligt, Früchte einzutragen, geschweige denn bin ich losgezogen und habe die Pflanzen ausfindig gemacht – bis jetzt!

Der eigentliche Grund, weshalb „Mundraub“ nun wieder auf meinem Radar ist, ist die Tatsache, dass ich seit einigen Tagen intensiv auf der Suche nach Bärlauchvorkommen war. In lokalen Facebookgruppen kamen nur unverwertbare Aussagen oder die Vorkommen waren bereits erschöpft.

Eher abenteuerlustig, als hoffnungsvoll machte ich mich also heute auf den Weg und peilte ein Gewerbegebiet in meiner Nähe an, an dessen Rand sich laut Mundraub einige große Bärlauchvorkommen finden sollten. Ich wurde nicht enttäuscht: Es erwarteten mich mehrere hundert Quadratmeter des streng riechenden Krautes, dessen Geruch man bereits aus hundert Metern Entfernung vernahm. Meine Begeisterung ging in eine Gänsehaut über, wie man sie eigentlich nur bekommt, wenn man sein Lieblingslied zum ersten Mal live hört. Der Anblick war überwältigend. Solche Massen an Bärlauch habe ich bis dato noch nie gesehen – dazu diese Selbstverständlichkeit, mit der die Pflanzen direkt neben dem Weg standen und prächtig gediehen.

Nach einer halben Stunde (wovon ich wahrscheinlich die Hälfte der Zeit guckte, staunte und fotografierte) war mein 12l Eimer voll. Klingt natürlich nach einer Menge, jedoch wollte ich die zarten Blätter möglichst schonend transportieren und stellte sie locker und aufrecht in den Eimer. Eine handvoll junger Pflanzen war dann auch noch für’s Kräuterbeet drin.

Anhand der Spuren merkte man recht deutlich, dass der Platz keine Insideradresse war. Vereinzelt waren Grabspuren zu finden und einige Stellen waren abgeschnitten. Doch bei der Menge wird hier in dieser restlichen Saison für sehr viele Bärlauchfreunde noch ausreichend Bärlauch vorhanden sein.

Jetzt ist es offiziell: Ich bekenne mich schuldig, ich bin ein Mundräuber!

 

ich habe gerade regen Gefallen an Instagram gefunden. Mit einigen Gartenfreunden bin ich dort schon vernetzt. Folgt mir doch einfach und ich folge zurück: instagram.com/benjaminbuxbaum/

Dort poste ich auch recht regelmäßig aus meinem Garten :)

 

 

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..