Passiflora caerulea (blaue Passionsblume) nach der Überwinterung

Die blaue Passionsblume ist sicherlich die toleranteste und unkomplizierteste exotische Pflanze in Sachen Überwinterung. Mit sinkenden Temperaturen kann man sie im Herbst ins Haus holen und dort wie gewohnt am hellen Fenster bei Raumtemperatur durchkultivieren. Die Passionsblume verliert während dieser Zeit zwar sehr viel Laub, doch kompensiert sie ihr karges Äußeres bei guter Pflege mit einer erneuten Blühphase, was mitten im Winter durchaus für angenehme Kontraste sorgt.

Hält man die Pflanze nicht als Kübelpflanze, kann Passiflora caerulea als eine der wenigen tropischen Zierpflanzen allerdings auch bei uns ganzjährig draußen gehalten werden. Ein geschützter Platz im Boden ist hierbei allerdings sehr wichtig. Zudem empfiehlt es sich, die Basis der Pflanze mit Laub oder ähnlich isolierendem Material abzudecken. Ähnlich der Clematis, stirbt hierbei der oberirdische Teil der Pflanze teilweise komplett ab und die Pflanze ruht bis zum Neuaustrieb im Frühling.

Ob man sie nun ins Haus holt, dort durchkultiviert, oder über Winter im Garten lässt ist oftmals eine reine Glaubensfrage. Ich halte meine Passionsblumen als Kübelpflanzen und kultiviere sie Jahr für Jahr jeden Winter im Haus durch. Der Vorteil: Im Haus wächst die Pflanze permanent weiter und bildet über die Jahre meterlange Triebe aus. Die Pflanze kann dabei zu einer imposanten Angelegenheit heranwachsen. Wenn man sich – wie ich – zudem eh nicht gern ans Schneiden wagt, sammelt sich über die Jahre hinweg ein chaotisches Knäuel aus komplett verworrenen Passifloralianen an.

Zwar ist meine älteste Passiflora noch recht übersichtlich, doch kam ich unlängst in den zweifelhaften Genuss, sie komplett zu entknoten. Der Grund dafür war recht banal: Das alte Rankgerüst wurde mittlerweile morsch und musste ersetzt werden. Zudem wechselte ich einen Teil der Erde aus und schnitt bei der Gelegenheit kahle Triebe zurück. Fürs neue Rankgerüst nutzte ich getrocknete Rohre des Chinaschilfs, welches ich zum Jahresbeginn schnitt. Bei einer Länge von knapp 1,80 ist das neue Gerüst dem Alten deutlich überlegen und wird hoffentlich bald komplett überwuchert sein.

Dem kommt zu gute, dass die die Pflanze mittlerweile wieder in die Hauptwachstumsphase übergeht. Zudem trug sie zum Zeitpunkt der Bilder bereits eine Blüte, die nach dem erneuten Aufwickeln natürlich an eine gut sichtbare Stelle verlegt wurde. Das Aufwickeln gestaltete sich übrigens als der angenehmste Part der Aktion und nahm schon nahezu entspannende Züge an.

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