Wenn der Winter naht und die meisten Schützlinge bereits in Winterruhe sind, beginnt für einen Pflanzenfreund oftmals eine schwierige Jahreszeit, die bei manch einem schon mit einem Entzug verglichen werden kann. Spätestens wenn die letzten Sukulenten nicht mehr gegossen werden, die Engelstrompeten kahl im Keller überwintern und man nur noch mit Weihnachtssternen bombardiert wird, beginnt eine lange, triste Zeit des Wartens.
Idealerweise überbrückt man diese Zeit mit Literatur zum Thema und erfreut sich an Bildern von reichblühenden Gewächsen, bis die eigene Pflanzenbastion in einigen Monaten wieder zum Leben erwacht.
Beim Stöbern nach entsprechender Literatur stieß ich bei Ebay auf etliche Bücher, die zwar nicht durch Hochglanzfotos überzeugten, allerdings auf Grund ihres Alters nicht minder interessant waren und eben dadurch einen ganz besonderen Reiz verströmten.
Ich habe schon die ein oder andere Garten- und Pflanzenliteratur auf dieser Seite vorgestellt, doch handelte es sich dabei ausschließlich um aktuelle, neue Bücher. Das „Gartenbuch für Anfänger“ von Johannes Böttner ist zwar meine neueste Anschaffung dieses Genres, doch passt es mit seinen 91 Jahren nicht ganz zum Rest. Rezensieren möchte ich das Buch nicht, doch eine kleine bebilderte Vorstellung dieser hochinteressanten Exkursion in die Gartenplanung und Pflanzenkunde des frühen 20. Jahrhunderts möchte ich niemandem vorenthalten. Bilder sagen schließlich mehr als tausend Worte:
Ursprünglich bot ich auf eine Ausgabe von 1906, doch wurde ich in letzter Sekunde überboten. Allerdings versprüht auch die ersteigerte Ausgabe den Charme längst vergangener Tage. Ziergehölze und Stauden haben in diesem Buch zwar ihren festen Platz, doch merkt man recht deutlich, dass die Ausrichtung der gezeigten Beispiele auf die Thematik der Selbstversorgung abzielt. Ein recht interessanter Aspekt, der auch in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Alles in allem ist das Buch eine kleine Zeitreise. Obwohl es sich hierbei um ein Sachbuch handelt, kann man beim Lesen und Betrachten der Zeichnungen und Bilder seiner Phantasie freien Lauf lassen und in längst vergangene Zeiten abtauchen.
Weitere Bücher dieser und früherer Epochen sind in Aussicht. Der Gedanke, alte Techniken in die Praxis umzusetzen und der Gartenarbeit den ein oder anderen klassischen Hauch zu verleihen, reizt mich sehr. Und selbst wenn es nicht dazu kommen sollte, sind solche Bücher schöne Zeitzeugen und Sammelobjekte.
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danke fürs zitieren, aber das hier ist älter: https://vegetation-daheim.info/2013/12/19/christs-gartenbuch-fur-burger-und-landmann-verlag-eugen-ulmer-1885-7-auflage/ :P
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Ja, aber in diesem Artikel hast du mehr Bilder drin. Ergo: Interessanter für Besucher. :)
Man will da ja bissl durchblättern und schauen was die da so geschrieben haben damals. Vor allem hast du hier auch Nahfotografien gemacht.
Von daher toll, dass du dir auch die Mühe machst und überhaupt auf die Idee gekommen bist.
Achja:
Das Kommentarsystem hier ist ne Katastrophe. Diese Einloggerei erschwert nur unnötig das Kommentieren. Daher habe ich ich auch ne Fakeadresse eingegeben, da das Kommentieren sonst nicht funktioniert hätte… Als Gast kommentieren geht btw auch nicht.
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Ein „Schätzchen“ dieses Buch, schön, dass Du es gefunden hast!
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Ohja, es macht wirklich Spaß in diesem Buch zu stöbern!
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