Vertikutieren – Oder: wie man aus einem „Rasen“ einen Acker macht

Heute war es soweit, Rasenpflege stand auf dem Programm. Es ist bereits April und somit ein guter Zeitpunkt, um dem Rasen eine Starthilfe in die künftige Wachstumsperiode zu bieten. Bislang wurd totes Material und Moos per Hand herausgeharkt. Nachdem der Rollrasen aber bereits seit 5 Jahren vor sich hinvegetiert und fröhlich verfilzt, war es heute nun endlich an der Zeit, schweres Geschütz aufzufahren und den eigens dafür angeschafften Vertikutierer warmlaufen zu lassen. Das Wetter spielte zum Glück seit einigen Tagen idealerweise mit. Regen im Laufe der vorherigen Tage und nun strahlender Sonnenschein. Das Ergebis war ein feuchter, aber dennoch fester Boden und trockener Rasen. Für mich als Rasenlaie, der sich beim Stichwort „Vertikutieren“ einzig auf Googleergebnisse beruft, waren dies durchaus angenehme Gegebenheiten für eine Rasenbearbeitung.

Nachdem ich den Rasen von Gegenständen und Steinen befreite, sowie plattgetretene Stellen aufharkte, mähte ich ihn auf eine Höhe von knapp 3cm herunter. Wirklich viel Rasenschnittgut fiel zwar noch nicht an, aber wenn man schonmal das Vertikutieren einplante, ist auch ein Schnitt nicht verkehrt. Der Unterschied ist auf den Bildern kaum zu erkennen:

Nachdem der Rasen mit den üblichen Schritten vorbehandelt wurde, folgte nun der wesentliche Schritt; das Vertikutieren ansich. Vertikutierer auf die geringste Eindringtiefe stellen, einstöpseln, loslegen. Denkste. Vom Gedanken, lässig drüberzufahren, als mähe man den Rasen, sollte man sich von vornerein verabschieden. Wichtig ist, dass man erstmal ein Gefühl für den Vertikutierer findet. Verweilt das Gerät zu lang auf der selben Stelle, bleibt kaum mehr was vom Rasen übrig. Deshalb ist es wichtig, dass man permanent mit gleichmäßiger Geschwindigkeit arbeitet. Auf Grund der im Boden rotierenden Messerwalze hat der Vertikutierer eine Art Antrieb, welcher große Kraftanstrengungen theoretisch überflüssig macht. Wichtig ist nur, dass man gegensteuert, damit das Gerät nicht aus der Spur ausschert.  Nach getaner Arbeit begutachtete ich zum ersten Mal mein Werk und war.. schockiert. Schlachtfeld? Acker? Mondlandschaft? Irgendwas in dieser Art wäre der passende Begriff, um das Ergebnis zu beschreiben.

Was nun folgte, war der wirklich schweißtreibende Schritt: das Abharken des toten Materials mit dem Rechen. Ein wesentlicher Schritt, der dem Rasen den Schlachtfeldcharakter nahm und plötzlich Hoffnung auf neues Grün schürte. Im Grunde wurde mir jetzt erst bewusst, wieviel Müll in Form von Moos und totem Material sich über Jahre hinweg im Rasen angesammelt hat:

Aufs Wässern habe ich angesichts der feuchten Wetteraussichten vorerst verzichtet. Kahle stellen werde ich in Kürze mit Rasennachsaat auffüllen. Danach folgt die obligatorische Düngung und das gelegentliche einharken von Sand.

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2 Antworten zu “Vertikutieren – Oder: wie man aus einem „Rasen“ einen Acker macht

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