Gegen Februar 2014 säte ich einiges an recht interessantem Kakteensaatgut. Darunter: Ariocarpus kotschoubeyanus, Ariocarpus fissuratus var. lloydii, Lophophora williamsii und Lophophora williamsii var. caespitosa. Da es sich hierbei um sehr langsam wachsende Pflanzen handelte, verzichtete ich in den letzten Monaten auf regelmäßige Statusupdates. Zum einen, weil etwaige Wachstumsfortschritte sicherlich eh nicht ersichtlich gewesen wären, zum anderen, weil die mir zur Verfügung stehenden Kameras die winzigen Kakteensämlinge in nur unbefriedigender Qualität ablichten konnten.
Mittlerweile ist ein Jahr vergangen. Zwar sind die Pflanzen immer noch äußerst klein, doch groß genug, um sie auch auf qualitativ eher minderwertigen Fotos zu erkennen. Zudem ist das symbolische erste Jahr vergangen.
Zeit für ein Resümee:
Als ich das Saatgut säte, lagen mir die beiden Lophophorasorten besonders am Herzen. Zwar hatte ich bereits mehrfach zuvor Lophophora ausgesät, doch handelte es sich hierbei zum ersten Mal um selbst geerntetes Saatgut meiner Schützlinge. Desweiteren machte man mir in Sachen caespitosa kaum Hoffnung auf Keimung. Ein Faktor, der mich innerlich noch mehr motivierte, mich dieser Herausforderung zu stellen. Und so war die Freude groß, als sich das Lophophorasaatgut, einschließlich caespitosa, als das keimfreudigste von allen herausstellte. Es war nicht besonders viel, was ich an Samen zur Verfügung hatte, doch ist ein Großteil von L. williamsii gekeimt. Bei caespitosa waren es immerhin vier Exemplare, die das Licht der Welt erblickten.
Eher durchwachsen sah es bei Ariocarpus aus. Während A. fissuratus var. lloydii keimte, wie Rasensamen nach einem milden Mairegen, wurd die Schale mit dem A. kotschoubeyanus Saatgut zeitnah von Trauermücken heimgesucht, was zu einem kompletten Ausfall bei A. kotschoubeyanus führte. Glücklicherweise ließen sich die anderen beiden Schalen durch den beherzten Einsatz von Gelbtafeln retten. Bei A. Lloydii waren zwischenzeitlich mehr als 80 Samen gekeimt. Ein absolut phantastisches Ergebnis, welches eine Quote von knapp 75% ergibt. Jedoch überlebten bis dato nur einige wenige Dutzend, die sich nun als kleine runzlige, schwarze Knubbel zeigen.
Im Laufe des vergangenen Jahres zog schließlich wieder eine dritte Schale ins Zimmergewächshaus. Die Kandidaten: Melocactus zehntneri und gegen Herbst schließlich auch verschiedenes Saatgut meiner reichlichen Blüher Gymnocalycium baldianum und Aylostera kupperiana. Auch hierbei handelte es sich ausschließlich um Saatgut aus eigener „Produktion“. Die Keimfähigkeit hierbei war überwältigend. Besonders A. kupperiana keimte zu dutzenden. Allerdings sind die Pflanzen in der „Testschale“ noch recht klein und brauchen noch viel Zeit. Lediglich der (einzige) Melocactus sticht hervor.
Auch in diesem Jahr werden wieder reichlich Kakteen gesät. Darunter einiges an Saatgut das meine Pflanzen während der letzten Saison abwarfen, aber auch gekauftes, sortenreines, wie auch no-name Mischungen, die hier noch herumliegen. Aber dazu bald mehr in einem gesonderten Beitrag.
Die Sämlinge sind wirklich total winzig. Für so etwas fehlt mir ein bisschen die Geduld. Ich brauche schnelle Ergebnisse :)
lg kathrin
LikeLike
Da stimme ich Dir völlig zu! Mir geht es ähnlich. Wenn man sehr ungeduldig ist, hat man an Kakteensaat nur Freude, wenn man es irgendwie schafft, sich mit schneller wachsenden Pflanzen abzulenken. Ansonsten vergehen die Wochen und Monate und man merkt schlussendlich, dass der Zuwachs kaum merklich ist. Aber eben dies ist auch das Interessante. Ich habe die Pflanzen immer mal wieder für einige Wochen aus dem Sinn verloren. Die Freude über den – noch so geringen Zuwachs – war danach um so größer.
LikeLike