Dass der Frühling dieses Jahr mit massiver Verspätung kam und das Wetter auch jetzt noch sehr wechselhaft ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Die zwischenzeitlich warmen Tage im April/Mai ließen mich allerdings leichtsinnig werden und so stellte ich – wie zu dieser Zeit gewohnt – die frostempfindlichen Überwinterungskandidaten bereits nach draußen. Tagestemperaturen von knapp 20°C und Sonnenschein waren schließlich ein zu verlockender Grund, um endlich das Haus leer zu räumen und den temporären Urwald wieder in den Garten zu befördern.
Doch machte ich die Rechnung ohne die äußerst wechselhaften Temperaturstürze zu beachten. Ein warmes Wochenende mit besagten 20°C macht nunmal noch keinen Frühling. Doch, dass die Temperaturen urplötzlich wieder bis knapp unter den Gefrierpunkt fielen, malte ich mir in meinen künsten Träumen nicht aus. Das Realisieren kam zu spät. Das meiste Gestrüpp stand schließlich schon draußen. Doch hielt sich der Schaden erstaunlicherweise im Rahmen. Totalschaden war zwar bei keiner Pflanze zu verzeichnen, doch büßte die ein oder andere Pflanze einiges an Laub und neuen Trieben ein. Bei äußerst robusten Gewächsen wie Zitronen ist dies natürlich kein großer Schaden. Bei einer Ananas, die ihre Blätter quasi ein Leben lang behält und dadurch ihren typischen Habitus bekommt, kann dies allerdings zu äußerst unschönen Ergebnissen führen.
So geschehen auch an meiner selbstgezogenen Ananas, welche ich mehrmals hier im Blog vorstellte und potraitierte. Es fing mit weißen, nahezu transparenten Verfärbungen an den Blättern an. Wenig später wurden diese bläulich bis schwarz und schließlich quollen die Wedel an betroffenen Stellen auf und schienen innerlich zu verfaulen. Das Laub wurde matschig und verödete schließlich. Da half auch kein panisches Einräumen ins Haus. Die betroffenen Stellen starben unweigerlich ab, die Pflanze schien zu verkümmern. Ich ärgerte mich natürlich sehr über meine Leichtsinnigkeit, schließlich war diese Ananas mein ganzer Stolz und ein gutes Beispiel für die vegetative Vermehrung einer Ananas per Schopf.
Die Pflanze schien ruiniert und so verweilte sie einige Wochen bei konstanten Raumtemperaturen im Haus. Die faulenden Stellen wurden glücklicherweise nicht größer und trockneten schließlich komplett ein. Zwar nicht unbedingt schön, doch schien sie den Frosteinbruch recht gut weggesteckt zu haben. Beim genaueren Betrachten zeigten sich bereits neue Wedel im Herzen der Pflanze – ein Lichtblick.
Ich weigerte mich bis dato immer beharrlich, die toten Stellen zu entfernen. Schließlich würde sich die Form der Pflanze dadurch irreversibel ändern. Doch wozu diese Gedanken? Die Blätter waren eh abgestorben. Und so griff ich heute zur Schere und verpasste der Ananas eine neue Frisur. Bei der Gelegenheit setzte ich sie auch ein wenig höher und entfernte weiteres totes Blattmaterial, welches seit Anbeginn am Strunk zu finden war. Der Anblick ist zwar nun etwas gewöhnungsbedürftig, doch bleibt noch die Möglichkeit, dass die neuen Wedel den Verlust halbwegs kompensieren.
Meine letzten Versuche mit Supermarkt-Ananas sind wieder nichts geworden.
Aber: die zwei Ananas-Kindl meiner „Zwerg-Ananas“ aus dem Discounter (ein passables Testobjekt!) haben Wurzeln im Glas bekommen. Ich kann’s kaum glauben… Oo
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siehste, da fällt mir ein was ich machen wollte, gleich morgen ma eine kaufen :3
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viel Erfolg! ;)
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