Wer sich schon immer mal fragte, wie ausdauernd und genügsam eine Pflanze sein kann, aber keine Jahrzehnte zwecks Beantwortung der Frage warten möchte, bitteschön:
Beim Stöbern auf einer vergessenen Speicherkarte fiel mir der ein oder andere interessante Schnappschuss in die Hände. Nicht mehr ganz so aktuell, aber durchaus teilenswert. Was hier zu sehen ist, ist das Ergebnis jahrelanger Vernachlässigung am Beispiel einer Yucca. Fünfzehn Jahre wuchs die Pflanze in einem damals bereits viel zu engen 12cm Kunststofftopf.
Der Pflanze merkte man nicht an, welch unbequemen Standplatz sie haben musste. Das Blattwerk war vital und wuchs nicht außergewöhnlich langsam. Zudem befand sie sich nicht im Focus meines sonst so wachsammen Blickes. Wahrscheinlich wäre mir sonst eher aufgefallen, dass der Kunststofftopf bereits extrem verformt war und der Wurzelballen eine solch feste Konsistenz besaß, dass es ein Ding der Unmöglichkeit darstellte, den Topf auch nur marginal einzudrücken. Beim entfernen des Topfes offenbarte mir sich dann ein Bild, welches ich in dieser Form bislang noch nicht zu sehen bekam. Viele der Wurzeln waren bereits zu einem festen Holzklotz verschmolzen und waren gar nicht mehr als solche zu erkennen. Doch obwohl die Wurzeln so eingeengt waren, sprossen aus ihren Enden weiterhin frische, weiße Spitzen. Scheinbar hat die Pflanze kaum unter diesem Zustand gelitten, auch wenn die Wurzeln den letzten kläglichen Rest Substrat nahezu vollständig verdrängten. Doch länger konnte ich diese Yucca in diesem Zustand nicht verweilen lassen.
Etwas mehr als zwei Jahre ist dies nun her. Unmittelbar nach entstehen des Fotos setzte ich die Yucca in einen 20cm Tontopf. Mittlerweile ist auch dieser gut durchwurzelt. Das nächste Umtopfen rückt in nicht mehr all zu weite Ferne. Oder warte ich weitere 15 Jahre?