Ich bin ja immer auf der Suche nach kompaktwachsenden Pflanzen, welche im Idealfalle Früchte tragen und sich irgendwie klein trimmen lassen, um sie irgendwann einmal als Bonsai bezeichnen zu können. Allerdings schraube ich meine Ansprüche oft runter und begnüge mich mit der Bezeichnung „kleiner Baum“, denn zu einem Bonsai gehört weitaus mehr, als ein kleiner Wuchs.
Wie dem auch sei: Ein Zwerggranatapfel (Punica granatum nana) erfüllt all diese Anforderungen: er ist kleinwüchsig, hat kleine Blätter und Blüten und trägt sogar (kleine, obendrein essbare!) Früchte. Obendrein lässt er sich indoor, wie auch outdoor halten. Im Buch „Bonsai – vom Grundkurs zum Meister“ wird sogar in einem Beispiel explizit auf diese Pflanze eingegangen. Kurz gesagt eine Pflanze, die es sich zu besitzen lohnt.
Eben einen solchen Zwerggranatapfel entdeckte ich neulich zufällig bei einer Baumarkttour. Da konnte ich nicht nein sagen. Zugegeben, das Bäumchen sieht auf dem ersten Blick nicht sonderlich symmetrisch aus. Eher etwas wild und einseitig gewachsen, doch weckte es unter gewissen Gesichtspunkten mein Interesse. Imaginär schnibbelte ich bereits im Baumarkt an ihm herum und malte mir vor meinem geistigen Auge aus, wie er nach einem Schnitt aussehen könnte, welche Äste und Zweige weggkommen, um aus diesem asymmetrischen Busch etwas zu formen, was einer Krone auch nur annähernd ähnelt. Wenn es so klappt, wie ich es mir vorstellte, ist es dieses krumme Bäumchen, welches ansich recht viel Potential besitzt, um eine kompakte Krone zu formen. Die Frage ist nur, wie ich dieses Potential nutzen werde. Mit der Symmetrie werde ich beginnen, danach wohl ein paar weitere Äste aus dem Kroneninnern entfernen, um einen verwegeneren Wuchs zu erzielen.
Aber warten wir es ab, wohin diese Phantasie führt, denn hierbei handelt es sich um eine Premiere. Es ist das erste Mal, dass ich einen Baum explizit zur Bonsaigestaltung kaufe. Bislang fokussierte ich mich eher auf Sämlinge und wilde Jungpflanzen.
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