Etappensieg mit Bestnote: Zwischenprüfung souverän gemeistert.

Diese Woche fiel mir eine riesige Last von den Schultern: Die Zwischenprüfung endete nach vier Wochen am vergangenen Dienstag mit der praktischen Prüfung.

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Nachdem die schriftliche Prüfung bereits Anfang November stattfand und ich bereits ein gutes Gefühl hatte, hätte ich mir eigentlich weniger Stress machen können und entspannter auf den praktischen Teil schauen können. Doch hege ich eine hohe Erwartungshaltung und ebenso hohe Ansprüche, denen ich mir selbst gerecht werden möchte.

Dementsprechend kann ich nun ruhigen Gewissens behaupten, dass meine Vorbereitungen völlig überzogen waren und ich viel zu detailiert und ausführlich lernte. Es hätte mir vorher schon klar sein sollen: eine Gärtnerausbildung ist nunmal kein Medizinstudium..

Während der praktischen Prüfung, die in einem Betrieb unweit der Berufsschule stattfand, traf ich auf zwei weitere Prüflinge. Eine recht entspannte runde, deren geringe Anzahl an Mitprobanden mir schon sehr entgegen kam und meiner absurd hohen Aufregung ein wenig die Dramatik nahm; Abgesehen davon, dass ich rund 1 1/2 Stunden zu früh vor Ort war, befand ich mich Anfangs nichteinmal in der Lage, ganze Sätze zu sprechen, geschweige denn nicht zu zittern. Ein wenig mehr Selbstvertrauen hätte mir sicherlich in dem Augenblick ganz gut getan und wäre auch nicht fehl am Platze gewesen, wie der weitere Prüfungsverlauf zeigte.

Die Prüfung war in vier Module aufgeteilt. Wir drei Prüflinge durchliefen Abwechselnd die ersten drei Module (Einsatz von Geräten und Werkzeugen, Arbeiten an der Pflanze und Vermehren von Pflanzen), eh es schließlich an den Pflanzentest ging.

Trotz meiner anfänglichen Aufregung, fasste ich jedoch schnell Fuß in meinem Element und konnte die beiden Prüfer von meinem Wissen überzeugen. Ein oder zwei Fehler, die mir aufgrund meiner Aufregung unterlaufen sind, konnte ich recht souverän ausbügeln und das Ruder somit wieder an mich reißen. Spätestens nach der ersten Etappe war die Aufregung verschwunden und die Euphorie in mir begann zu wachsen. Ich hatte den unheimlichen Drang, plötzlich sämtliches Wissen preiszugeben und – entgegen meiner Art – in einem unaufhaltsamen Redefluss den Prüfern sämtliche Details zu Arbeitsschritten und Methoden darzulegen und jegliche Fakten, die auch nur ansatzweise mit den Arbeitsschritten zu tun hatten, zu erklären.

Nach einer kurzen Frühstückspause begann mit dem Pflanzentest die finale Runde der Prüfung. Für mich die absolute Kür! Obwohl ich 10 Minuten später in den Pflanzentest ging (man erlaubte mir, meine Pizza noch komplett zu verspeisen und die Zeit am Ende nachzuholen), war ich als erster fertig. Von den veranschlagten 30 Minuten hatte ich die 25 Pflanzen in wenigen Minuten auf meinem Zettel stehen. Strike!

Durch meine Aufregung wirkte ich am Morgen auf meine Mitprüflinge wohl recht schusselig und unvorbereitet. Man fragte mich sogar, ob ich Angst hätte oder nicht vorbereitet wäre. Für mich war klar, dass weder das eine, noch das andere zutraf. Jedoch machte ich mir auch keine große Mühe, meine Aufregung zu vertuschen und gab weiterhin den schusselig wirkenden Typen, der wahrscheinlich eh nichts wusste!

Nach einer weiteren kleinen Pause wurden die Prüfungsergebnisse ausgehändigt, die teils für Erstaunen unter den anderen Teilnehmern sorgten. Mit einer souveränen 1,0 in allen praktischen Bereichen war ich der beste Prüfling des Tages. Es zeigte sich mir allerdings auch, dass jegliche Aufregung völlig fehl am Platze war und ich mich sinnlos unter Druck setzte.

Mein Gesamtergebnis sieht nun wie folgt aus:

  • schriftlicher Teil: 1,3
  • praktischer Teil: 1,0
  • Pflanzenwissen: 1,0

Desweiteren:

  • Schnitt des Jahreszeugnis der Berufsschule (Unterstufe): 1,14
  • Lehrgang #1 (Technik): 96/100 Punkte
  • Lehrgang #2 (Pflanzenkunde): 100/100 Punkte

Was – bezogen auf die ZP – im Gesamtbild eine 1 ergibt und mir somit ein Ausbildungsjahr schenkt.

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6 Antworten zu “Etappensieg mit Bestnote: Zwischenprüfung souverän gemeistert.

  1. Pingback: Statusupdate: Februar 2017 – Ausbildung und Bloggen | Vegetation daheim·

  2. Ist es schon zu spät, um noch zu gratulieren? Was für ein großartiges Prüfungsergebnis! Herzlichen Glückwunsch. Ich kann deine Aufregung im Vorfeld auch absolut nachvollziehen. Bei mir ist das vor jeder praktischen Prüfung so. Die Theorie fällt mir immer sehr leicht, wohl weil da nicht viel Unerwartetes passieren und ich mich gut darauf vorbereiten kann. Vor einer praktischen Prüfung aber bin ich Tage vorher schon kein normaler Mensch mehr. :D Wie auch immer, das ist ein tolles Ergebnis und ich bleibe weiter ein großer Fan deiner Seite und freue mich über jeden neuen Artikel. :)

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  3. Lieber Ben,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem hervorragenden Ergebnis! Das kann sich wirklich sehen lassen. Ich kenne das Gefühl, immer das Maximum erreichen zu wollen. Aber Perfektionismus kann in zu hohen Dosen auch schädlich sein, das weißt du sicherlich :)

    Aber in diesem Fall ist ja alles gut gelaufen. Schönes Ergebnis! Ich verfolge deinen Blog bereits seit einigen Monaten und freue mich jedes Mal, wenn du neue Beiträge veröffentlichst. Mach auf jeden fall weiter so!

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    Maximilian S.

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    • Danke für die netten Worte, Maximilian!
      Ja, Perfektionismus kann schnell ins Negative umschlagen.. Kenne ich zu gut.. Aber wie ich schon schrieb: Eine Gärtnerausbildung ist kein Medizinstudium. Bei der Ausbildung kann man die Messlatte ruhig hoch hängen, ohne sich zu sehr unter Druck setzen zu müssen. Bei mir ist es so, dass ich mir den Druck in solchen Fällen selber einrede, um letztendlich festzustellen, dass ich wieder einmal völlig überreagierte..
      Ben.

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