Das Einräumen der Pflanzen geschah im letzten Jahr ziemlich unkoordiniert. Einiges an Grünzeug, welches im Haus keinen Platz mehr fand, überließ ich absichtlich seinem Schicksal. Darunter überwiegend Passiflorastecklinge, die ich in den letzten Jahren zu Dutzenden produzierte und einige Opuntien, die auch hierzulande relativ kältebeständig sind.
Doch zwischen all dem Gestrüpp versteckte sich den ganzen Winter über eine kleine, unscheinbare Sukkulente, der ich während des gesamten letzten Jahres kaum Aufmerksamkeit schenkte. So wundert es mich nicht, dass ich die kleine Echeveria auch im Herbst übersah und sie unabsichtlich ihrem Schicksal aussetzte.
Erst als ich im April den Garten fit für die Saison machte, bemerkte ich das kleine Pflänzchen, das mittlerweile aus dem Regal gefallen war und unter der Thujahecke lag. Zwar waren die unteren Blätter der Rosette arg ramponiert, doch frohlockte in der Pflanze das pure Leben. An den Seiten zeigten sich damals schon Austriebe und – was mich besonders erfreut – Blütenknospen!
Während der letzten vier Wochen schaute ich immer mal nach dem kleinen Überlebenskünstler, der mittlerweile kurz vor der Blüte steht. Erst heute kam ich dazu, dem Pflänzchen etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, es auszuputzen und schließlich umzutopfen.
Diese kleine Pflanze fasziniert mich in zweierlei Hinsicht: Bislang hat noch nie eine Echeveria bei mir geblüht (Okay, ich hatte bis dato auch nur zwei Exemplare), zum anderen ist es ihr Überlebenswille. Auch wenn Echeverien kurzzeitig Temperaturen im einstelligen Bereich vertragen und somit eigentlich schon als relativ robust gelten, finde ich es dennoch verwunderlich, dass sie – wahrscheinlich sogar kopfüber – im Unterholz den kompletten Winter überlebte.
Eines weiß ich allerdings nun mit ziemlicher Sicherheit: ein weiteres Mal werde ich die Pflanze nicht mehr im Garten vergessen! :)