Bodenaufwertung in Gärten durch natürlichen Wurmhumus (Gastbeitrag von Dr. Kai Behncke)

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 als Jahr des Bodens ausgerufen. Weltweit sind gigantische Flächen von einer signifikanten  Bodenverschlechterung betroffen. Gründe liegen in einer falschen Bodeneanspruchung/-bearbeitung, beispielsweise durch zu intensive Nutzung, chemische Düngung oder aber mangelhafte Zufuhr organischen Materials.

In einer von den Vereinten Nationen am 15.9.2015 publizierten Analyse beträgt der geldwerte Verlust, welcher z.B. durch intensive Landwirtschaft und/oder Erosion entsteht, etwa 15% des weltweiten Bruttosozialproduktes. In Deutschland sei aktuell etwa ein Viertel der Ackerflächen von Erosion betroffen.

Und in Gärten?

Bodenverschlechterung/-verbesserung ist selbstverständlich kein Thema, welches vor der eigenen Gartenpforte halt macht. Eine zu intensive Düngung mit chemischen Substraten beispielsweise tötet diverse Mikroorganismen im Boden ab und führt mittelfristig eher zu einer Bodendegradation als zu einer -aufwertung.

Eine altbewährte und recht simple Alternativmethode stellt die Bodendüngung mittels natürlichem Wurmhums dar. Wurmhumus kann unkompliziert und mit wenig Aufwand in Wurmkisten oder Wurmkompostern geschaffen und geerntet werden (siehe dazu verschiedene Informationen auf http://wurmpalast.de). Ein ausgezeichnetes Wurmfutter stellen beispielsweise in der Küche entstehende Bioabfälle dar (Gemüse- und Brotreste, Kaffe- bzw. Teeprütt). Auch Papier und Pappe (frei von Schwermetallen bedruckt) werden gerne von Regenwürmern vertilgt. Natürlich kann entsprechender Humus auch von verschiedenen Anbietern käuflich erworben werden.

Zu Wurmhumus existiert eine beachtliche Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen. Nachgewiesen wurde, dass dieser etwa:

  • 7 mal reicher an Phosphat
  • 11 mal kalihaltiger
  • 2 bis 3 mal reicher an austauschbarem Magnesium
  • etwa 1,5 mal reicher an Calcium

…als die ihn umgebende Ausgangserde ist. Dieses ist natürlich auch abhängig von dem verfütterten Biomaterial. Wurmhumus ist außerdem deutlich nährstoffreicher als auf klassischem Wege produzierter Gartenkompost.

Wurmhumus enthält eine Fülle von sog. Ton-Humus-Komplexen.

Ton Humus Komplexe
Ein Ton-Humus-Komplex stellt eine Agglomeration von Tonmineralien und Huminstoffen dar. Tonminerale und Humusteilchen sind elektrisch negativ aufgeladen. Somit können sich positiv geladene Nährsalze und Mineralstoffe sehr gut an diese anlagern und werden nicht (beispielsweise durch intensive Regenfälle) ausgewaschen oder ins Grundwasser gespült. Die Ionen werden zu gegebener Zeit von den Pflanzen aufgenommen.

Wurmhumus ist intensiv mit Kleinstlebewesen besetzt. Es sind vor allen Dingen Milben, Springschwänze, Asseln sowie eine Vielzahl von Mikroorganismen wie Algen, Pilze, Einzeller und Bakterien, welche frische Biomasse angreifen, zerkleinern und vorverdauen. In Wurmausscheidungen finden diese Kleinstorganismen sehr gute Lebensbedingungen vor. Einige dieser Mikroben produzieren sogar Antibiotika, welche „giftig“ auf anaerobe Bakterien und Schadpilze wirken. Wurmhumus fördert somit auch gesunde Lebensbedingungen der umgebenden Pflanzenwelt.
Bekannt ist, dass Wurmkot grosse Mengen des Bakteriums Pseudomonas fluorescens (hilfreich gegen verschiedene Pilzkrankheiten des Bodens) enthält.
In Wurmhumus angezogene Keimlinge sind ausgesprochen widerstandsfähig und kaum anfällig gegen Schadinsekten. Wurmhumus kann sogar der Heilung der Braunfäule (einer häufigen Tomatenkrankheit) dienen. Nachgewiesen wurde auch, dass schon ein Bodenanteil von etwa 10% Wurmausscheidungen hohe Wachstumsschübe mit sich bringen kann. Als Richtwert sollte Erde mit zehn bis zwanzig Prozent Wurmhumus ergänzt werden. Dieser ist auf die Erdoberfläche zu streuen und geringfügig einzuhaken. Ein höherer Anteil ist aufgrund der hohen Nähr- und Mineralstoffkonzentration nicht zu empfehlen.

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Wurmhumus in der Regel auch viele Wurmkokons enthält. Wird dieser zusammen mit abgestorbener Biomasse (z.B. Rasenschnitt als Mulch) auf Beete eingestreut, so werden hier diverse Würmer schlüpfen, welche durch ihre grabende Tätigkeit den Boden zusätzlich auflockern und für eine gute Sauerstoffzufuhr sorgen.

Weitere Informationen finden sich auf wurmpalast.de

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