Vor etwas mehr als anderthalb Monaten erblickten fünf Sämlinge von Passiflora foetida das Licht der Welt. Schon damals unterschieden sich die Pflanzen stark von den geläufigeren Passifloraarten.
Zart und fragil, das Laub hauchdünn und mit dünnen Haaren besetzt, erinnert Passiflora foetida eher an das ein oder andere Unkraut im Garten, als an eine Art der Gattung Passiflora. Zudem besitzt die Pflanze eine Eigenschaft, aus der sich direkt ihr Artname ableitet: sie riecht! Wortwörtlich übersetzt heißt foetida so viel wie stinkend, was im Falle der Passiflora foetida sicherlich eine Übertreibung wäre. Jedoch verströmen die Blätter bei Berührung einen ganz eigenen Duft, der sich kaum mit etwas Anderem vergleichen lässt. Ungewohnt, aber nicht ekelerregend – viel mehr interessant und fruchtig. Doch liegt dies sicherlich im Ermessen der jeweiligen Nase.
Nachdem sich die Pflanzen mittlerweile zu groß für das obligatorische Zimmergewächshaus geworden waren, standen sie während der letzten Wochen direkt am Fenster. Das bedeutete: direkte Konfrontation mit staubtrockener Raumluft und neugierigen Katzennasen. Letztere ließen sich allerdings vom Geruch der Pflanzen abschrecken und betrachteten die ungewöhnlichen Pflänzchen lieber aus der Distanz. Der Wachstumsschub kam wärend der letzten drei Wochen, so dass auch mittlerweile die Anzuchtschale gut durchwurzelt war und es Zeit wurde, die Pflanzen zu pikieren.
Voller Eifer geschah dies heute und so zogen die ersten Pflanzen der diesjährigen Passiflorasaat in eigene Töpfe. Als Substrat kam normale Blumenerde zum Einsatz.