Vegetative Vermehrung der Yucca durch Aststücke

Die Bewurzelung von Teilstücken der Yucca gestaltet sich als recht einfacher Prozess, den ich hier bereits beschrieb. Für gewöhnlich schneidet man Kopfstecklinge, an denen ein Schopf prangt und bewurzelt diese direkt in Erde. Doch nicht nur Stecklinge mit Blättern bewurzeln zuverlässig und schnell, sondern auch reine Stammstecklinge – und sogar winzige Schnittabfälle.

Früher gab es recht häufig eingewachste Stammstücke von Yuccas als Souveniers zu kaufen, die daheim im Wasserbad neu austrieben und zum Leben erwachten. Für mich als Kind war es damals reine Zauberei, aber es funktionierte. Man sollte meinen, dass Stammstecklinge eine Mindestlänge besitzen sollten, um erfolgreich zu bewurzeln und auszutreiben. Doch dass dies nicht erforderlich ist zeigt folgendes Beispiel.

Hierbei handelt es sich um ein kleines – ca. 2cm langes – Teilstück eines Yuccastamms, das von einem Kopfsteckling abbrach. Nachdem das Stückchen unfreiwillig bereits mehrere Tage an der Luft austrocknete, legte ich es testweise in Wasser. Kurze Zeit später bildeten sich Algen und Schleim, der dem Teilstück keine verheißungsvolle Zukunft vorhersagte. Doch im Laufe weniger Tage quoll das Aststück auf sein ursprüngliches Volumen auf und kurze Zeit später zeigten sich tatsächlich erste Wurzelansätze. Dies war das Zeichen, um das Aststück in Erde zu setzen.

Nach wenigen Wochen war das Stückchen fest verwurzelt. Laub zeigte sich jedoch nicht. Da die Wurzelbildung aber zuverlässig vonstatten ging, und Yuccaäste für gewöhnlich aus jeder Blattachsel erneut austreiben können, war die Zuversicht groß, dass auch dieses Aststück wieder frisches Laub gewinnen würde.

Knapp vier Wochen sind seit dem vergangen und heute zeigte sich tatsächlich ein kleiner Trieb an der Seite. Eher unscheinbar und im Halbdunkel der Küche wirkte der Trieb im ersten Augenblick wie ein Stückchen Perlite, welches dem Stamm anhaftete. Die Erkenntnis, dass es sich jedoch um Neuaustrieb handelte kam schnell und erfreute. Vorsichtig entfernte ich den Steckling aus dem Substrat, befreite ihn von Erde und hielt den Wachstumsfortschritt fotodokumentarisch fest.

Hierbei handelt es sich um ein circa 2cm langes Stück.  Yuccas bilden Wurzeln und Triebe aus ihren Nodien, von denen es selbst auf einem 2cm kleinen Aststück reichlich gibt. Theoretisch dürfte sich die Minimalisierung der Stecklinge jedoch weiter ausführen lassen. Bedenkt man, dass die Internodien teils nur wenige Millimeter lang sind, dürfte selbst auf einem 10mm kurzen Aststück genügend Potential für Bewurzelung und Neuaustrieb vorhanden sein.

Bedarf, diese These weiter zu erforschen, habe ich jedoch nicht. ;)

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