mit dem Vertikutieren in die Rasensaison starten

Beim Thema Rasen gibt es etliche Standpunkte, teils scheiden sich daran sogar die Geister. Als Eckpfosten steht in diesem Meinungskonflikt die Fraktion, die einen perfekten englischen Rasen, mit Nulltoleranz gegen Unkraut und Moos bevorzugt, gegenüber der anderen Fraktion, die eine naturbelassene Wiese mit natürlicher Ausbreitung von Wildkräutern ihr Eigen nennen möchte. Dazwischen finden  sich etliche Abstufungen und Variationen.

Ich persönlich finde einen englischen Rasen zwar optisch sehr ansprechend, allerdings ist mir der Pflegeaufwand zu hoch. Zudem darf gern das ein oder andere Unkraut auf dem Rasen blühen und das Einheitsgrün auflockern. Besonders willkommen sind hierbei Veilchen, Braunelle, Gänseblume und Sumpfdotterblume. Was ich jedoch nicht in meinem Rasen finden möchte ist totes Pflanzenmaterial, das in Verbindung mit Moos gern zu einer Filzschicht heranwächst, die dem Rasen langsam aber sicher Luft und Licht raubt – Sozusagen der vorprogrammierte Rasentod auf Raten.

Über Winter sammelt sich totes Pflanzenmaterial in rauhen Mengen an. Entfernt man es im folgenden Frühling nicht, wird der Rasen das ganze Jahr unter diesen Stoffen leiden und nur schwerfällig in die neue Saison starten. Neben einer Startdüngung ist im Frühjahr auch das Vertikutieren ein wichtiger Schritt, um den Rasen zu revitalisieren und fit fürs Jahr zu machen.

Bevor man sich ans Vertikutieren macht, schadet es nicht, den Rasen jetzt schon zu mähen. Dabei sollte man sich im mittleren Schnitthöhenbereich aufhalten und nicht zu tief schneiden.

Fürs anschließende Vertikutieren müssen Rasen und Boden trocken sein. Idealerweise hat es einige Tage schon nicht mehr geregnet und man wählt einen Tag, der am Ende einer kurzen regenfreien Periode steht. Kräftige Regengüsse am Folgetag ersparen die manuelle Bewässerung und sorgen dafür, dass der Dünger schnell und effektiv in den Boden gelangt.

Um den eh schon geschädigten Rasen nicht weiter zu schädigen, wählt man am Vertikutierer die geringste Vertikutierstufe aus. Damit wird der Boden nur oberflächlich angekratzt. Dies hat zwar keinen außerordentlichen Einfluss auf die Belüftung, jedoch wird hierbei ausreichend Filz auf relativ schonendem Wege herausgekämmt.

Vertikutiert wird in der Regel in zwei Schritten: horizontal und vertikal. Schon nach dem ersten Arbeitsschritt wird das meiste an Filz herausgekämmt sein. Ich verzichtete zum Saisonbeginn auf den zweiten Schritt und kämmte anschließend mit dem Federbesen die toten Pflanzenfasern heraus. Ein frisch vertikutierter Rasen sollte aufgelockert, aber nicht zerfetzt aussehen. Schimmert der Boden durch die Grasnarbe, ist dies nicht weiter schlimm, da der Rasen nun wieder zu wachsen beginnt und offene Stellen selbstständig verschließt. Bei größeren Kahlflächen kann das Nachsäen erforderlich sein. Auch das Aufbringen von Sand ist förderlich für das folgende Wachstum.

In diesem Jahr möchte ich zu ersten Mal kahle stellen nicht durch Rasensaat, sondern mit Wildblumenmischungen auffüllen. Besonders in Randbereichen erhoffe ich mir dadurch kleine Wiesenbeete, die Nützlingen eine Nahrungsquelle bieten.

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