Aussaat von typischen Fertig-Kakteenmischungen

Aus dem letzten Jahr noch stammen zwei Kakteenmischungen, die ich heute säte. Zur genauen Zusammenstellung schweigen sich die Verpackungen leider aus. Profiline steht drauf, aber das was man in der Hand hat, ist alles andere als professionell. Die Bilder auf den Packungen zeigen neben sukkulenten Gewächsen, die eindeutig keine Kakteen sind, zudem auch gepfropfte Gymnocalyciumexemplare, die ohne künstliche Maßnahmen in der Form gar nicht aus diesen Samen entspringen können. Der gutgläubige Laie darf sich zumindest nicht von den farbenfrohen Bildern auf den Tütchen inspirieren lassen.

Der Inhalt der „Mini-Kakteen“-Mischung war schlicht und ergreifend ein Witz. Jede selbstgeerntete Samenkapsel beherbergt weitaus mehr Samen, als die ganze Packung. Vielleicht ein Fehler bei der Abfüllung? Anders kann ich mir die nahezu lächerliche „Menge“ an Samen nicht erklären.

Ursprünglich wollte ich pro Tüte eine Schale nutzen, aber angesichts des Inhalts bot es sich an, hier zu mischen. Das bei solchen Mischungen obligatorische Ratespiel nach den Gattungen und Arten beginnt eh mit der Keimung. Im Kontrast zum mageren Inhalt der „Mini-Kakteen“-Mischung fiel der Inhalt der zweiten Mischung hingegen schon erfreulicher aus.

Gesät wurde in einer 50:50 Mischung, bestehend aus mineralischem Substrat und Anzuchterde. Mit dieser Mischung machte ich in den letzten Jahren immer sehr gute Erfahrungen bei Kakteen und vertraue auch in Zukunft weiter darauf.

Die Erfahrung zeigt, dass solche Samenmischungen für gewöhnlich sehr einseitig, wenn nicht gar langweilig bestückt sind. In der Vergangenheit säte ich mehrmals Konkurrenzprodukte, die ebenfalls mit prächtigen Blüten warben, aber im Grunde lediglich eine Art – lustigerweise meist eine Opuntienart – beinhalteten. Irreführung par excellence. Ob dies hier auch der Fall ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht sagen. Angesichts der unterschiedlichen Samenkörner, wird hier sicherlich etwas mehr Abwechslung geboten. Ich lasse mich überraschen.

Trotz der Aufschrift Profiline, richten sich solche Produkte im Endeffekt an „Gelegenheitssäer“ und absolute Laien, die ersten Kontakt zu Kakteen suchen. Wer bereits selbstbestäubte Samenkapseln erntete und säte, wird mit diesen Mischungen sicherlich nicht glücklich werden. Schon allein die fehlenden Sortendeklarierungen sind ein großes Manko.

Ich betrachte das Ganze als Wundertüte, die mich hoffentlich mit nicht all zu langweiligen Arten überraschen wird.

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Eine Antwort zu “Aussaat von typischen Fertig-Kakteenmischungen

  1. Hallo Ben, Mischungen gleich welcher Art betrachte ich nur noch als zusammengefegte Reste. Wenn man sich z.B. Sommerblumenmischungen ansieht, sind auf den Samentüten oft sogar zweijährige Pflanzen auf den Bildern. Da nehme ich doch lieber selbst Samen von meinen Pflanzen ab nach dem Motto: Da weiß man, was man hat.
    Auch in einer Zwergdahlienmischung hatte ich mal fünf winzige Knollen der gleicher Sorte. Da war einfach eine größere Knolle geteilt worden.
    Viel Erfolg mit deinen Kakteensamen.
    Liebe Grüße Helga

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