die Giftpflanze des Jahres 2015: Rittersporn

Mit dem Rittersporn (Delphinium) wurde in diesem Jahr eine beliebte Gartenstaude zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Seine Giftigkeit erlangt das Hahnenfußgewächs durch Alkaloide, welche in allen Pflanzenteilen, besonders aber in den Samen eingereichert sind. Die Vergiftungserscheinungen reichen hierbei von Hautreizungen, Verdauungsproblemen mit Durchfall, Bewegungsstörungen bis hin zu Herzschädigungen und Atemlähmung. Trotz teils dramatischer Vergiftungssymptome, reiht sich der Rittersporn jedoch lediglich in eine lange Kette von vielen weiteren einheimischen Giftpflanzen, an deren Spitze – gemessen an seiner Giftigkeit – der blaue Eisenhut steht.

Anders als bei anderen Pflanzen des Jahres, erfolgt die Wahl der Giftpflanze des Jahres in einer öffentlichen Abstimmung, bei der jeder Interessierte seine Vorschläge einreichen kann. Ausgetragen wird diese Wahl seit 2004 jährlich vom botanischen Sondergarten Hamburg-Wandsbek und verfolgt den Zweck, giftige Gewächse ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Der Hintergrund dabei ist die Sensibilisierung und damit verbundene präventive Aufklärung in Bezug auf Vergiftungsfälle durch Pflanzen. Wie so häufig, sind hier Kinder besonders gefährdet. Der bewusste Verzicht auf Giftpflanzen im eigenen Garten erscheint in in der Gegenwart von Kindern zwar sinnvoll, jedoch täuscht dies aber nicht über die Tatsache hinweg, dass Giftpflanzen in freier Natur an vielen Stellen vorkommen. Deshalb ist hier wirksame Aufklärung zwingend erforderlich. Denn bei allen Giftpflanzen gilt für Kinder: nur gucken, nicht anfassen!

Dem Rittersporn dicht auf den Fersen sind in diesem Jahr Kartoffel, Oleander und Schneeball. Besonders die Erwähnung der Kartoffel ruft bei manch einem ein Schulterzucken hervor. Jedoch handelt es sich bei der Kartoffel (Solanum tuberosum) um ein Nachtschattengewächs, dessen oberirdische Pflanzenteile, wie auch die tomatenähnlichen Früchte, beim Verzehr zu Vergiftungen führen. Lediglich die unterirdischen Knollen sind für den Verzehr geeignet. Ein Fakt, der während der Zeit der Renaissance, als die Kartoffel nach Europa kam, oftmals zu Irrtümern und Vergiftungsfällen führte.

Bis zum 15. Mai 2015 können übrigens noch Nominierungen für die Giftpflanze des Jahres 2016 eingereicht werden.

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4 Antworten zu “die Giftpflanze des Jahres 2015: Rittersporn

  1. Meine Kartoffeln machten letztes Jahr erstmals diese oberirdisch wachsenden Knollen, sie sehen kleinen Kartoffeln verblüffend ähnlich. Rittersporn baue ich dieses Jahr auch an, aber für die Bienen, nicht für mich. :)

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  2. Alkaloide sind auch für Katzen gefährlich. Alkaloide schädigen je nach Struktur auch auf lange Sicht Nieren&Leber, weil die Giftstoffe nicht komplett verstoffwechselt und ausgeschieden werden können.

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