selbstgebaut: Vogelfutterhäuschen „Ben’s Vogelimbiss“

Der Winter will sich in dieser Saison wieder einmal nicht so recht blicken lassen. Vielerorts herrscht ein Dauerherbst mit Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt, Regen und Sturm. Aufgrund des Wetters sind die Böden noch weich und unsere gefiederten Freunde finden noch ausreichend Nahrung. Doch trotz dieser Wetterlage sollte man im Hinterkopf behalten, dass es dennoch Winter ist und Frost und Schnee jederzeit aufteten können. Ein Vorrat an Winterfutter sollte daher jeder im Haus haben.

Spätestens wenn die Böden durchgefroren sind, haben es viele Vögel schwer, an Nahrung zu kommen. Ob Fettreiche Meisenknödel, Erdnusstangen, universelles Streufutter – Vogelfutter gibt es in etlichen Ausführungen und ebenso gibt es etliche Möglichkeiten, das Vogelfutter anzubieten. Am stilvollsten ist dies jedoch in einem Vogelhaus – in einem selbstgebauten Vogelhaus!

Mit einigen Holzresten, etwas Geschick und einer rudimentären Werkzeugausstattung ist ein solches Vogelfutterhaus ein nettes Nachmittagsprojekt für verregnete Wochenenden.

Benötigte Materialien:

  • Brett (Kiefernholz, 120cm x 40cm, ca. 20mm stark)
  • verschiedene Äste aus dem Garten (Ø 4-5cm und 2-3cm)
  • Holzlatte, 18x35mm, ca. 120cm lang.
  • Schrauben (35mm, 50mm & 80mm)
  • wasserfester Holzleim.

Benötigtes Werkzeug:

  • Handbohrmaschine und/oder Akkubohrschrauber
  • Kreissäge/Tischkreissäge
  • Schraubbits/Schraubendreher passend zu den verwendeten Schrauben
  • kleiner Holzbohrer zum Vorbohren (Ø kleiner als Schraubendurchmesser)

Bevor es an den Zusammenbau geht, werden die Hölzer entsprechend folgender Maße zurechtgesägt:

  • 1x Kiefernholzbrett: 25cm x 30cm (Grundplatte)
  • 1 x Kiefernholzbrett: 30cm x 40cm (Dach)
  • 1 x Kiefernholzbrett: 28cm x 40cm (Dach)
  • 4 x Aststücke: 23cm mit 45° Gehrung (Eckpfosten)
  • 2 x Dachlatte: 33,6 cm (Umrandung)
  • 2 x Dachlatte: 25 cm (Umrandung)

Wer nicht die nötigen Sägen hat, wird in Baumärkten mit Zuschnittservice sicherlich ebenfalls erfolgreich sein. Bei vor Ort gekauften Materialien gehört dies eh zum Service. Für die Latten und Äste reicht auch eine ganz normale Handsäge (Fuchsschwanz) aus.

Um die Gehrung der Eckpfosten zu schneiden, empfiehlt es sich, die Eckpfosten vor dem eigentlichen Zusammenbau auf der Grundplatte zu positionieren, um ihre optimale Position zu ermitteln. Da Äste für gewöhnlich selten exakt gerade gewachsen sind, sind Kompromisse erforderlich. Dabei besser nach Augenmaß vorgehen. Zu viel Perfektionismus führt zu vermeidbarem Frust.

Ist eine optimale Position für die Eckpfosten gefunden, werden grob Markierungen für die 45° Gehrung einzeichnet. Anhand dieser Markierungen kann man nun beispielsweise in einer Sägehilfe mit einer Handsäge die Gehrungen schneiden. Eine Kapp- und Gehrungssäge ist hier natürlich von Vorteil.

Der Zusammenbau beginnt mit der Grundplatte. Entsprechend des Bildes wird die 25cm x 30cm große Platte mit den vorher zurechtgeschnittenen Latten umrahmt. Die Fixierung erfolgt mit wasserfestem Holzleim und einigen Schrauben (3,5 x 35mm)

Die vorher mit Gehrung versehenen Äste werden nun in die Ecken der Grundplatte gesetzt und von unten mit langen (5mm x 80mm) Schrauben verschraubt. Vorgebohrte Löcher beugen splitterndem Holz vor und erleichtern das Eindrehen der Schrauben. Damit die Eckpfosten das Dach tragen können, muss die abfallende Seite der Gehrung nach außen zeigen. Sicherlich selbsterklärend, doch im Eifer des Gefechtes kann sich schonmal der ein oder andere Flüchtigkeitsfehler einschleichen.

Das rechtwinklige Dach setzt sich aus den beiden übrigen Brettern zusammen. Der Symmetrie wegen, wird das kürzere der beiden Bretter auf das längere gesetzt und mit Holzleim und Schrauben fixiert. Die Verbindung zu den Pfosten geschieht mittels jeweils einer 4mm x 50mm Schraube. Damit der Senkkopf der Schrauben das Holz beim Eindrehen nicht zersplättert, wird das Vorgebohrte Loch auf der Dachoberseite mit einem größeren Bohrer etwa 3mm tief erweitert.

Schlussendlich folgen noch einige Dekoelemente in Form von Astresten mit ca. 2cm Durchmesser, die ensprechend der Seitenlängen des Häuschens gesägt sind und das Haus umrahmen. Auf der rauhen Astborke finden Vögel einen guten Halt und können sicher sitzen und fressen.

Der Rohbau des Vogelhäuschens ist nun fertig. Mit dem Schwingschleifer können nun noch die Kanten der Hölzer gebrochen werden, um dem Ganzen eine gefälligere Optik zu verleihen. Die weitere Gestaltung erfolgt nach eigener Kreativität. Das Anbringen von Rundstäben als Sitzhilfe wäre eine optionale Idee, auch Haken für Meisenknödel wären durchaus nützlich. Was jedoch vorm Aufstellen geschehen sollte, ist ein Schutzanstrich mit einer Umweltfreundlichen Holzschutzlasur. Ideal ist die Aufstellung in einem wettergeschützten Bereich unter einem Vorsprung, Balkon, etc.

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5 Antworten zu “selbstgebaut: Vogelfutterhäuschen „Ben’s Vogelimbiss“

  1. Hallo Ben,
    das Häuschen sieht richtig gut aus. Es hat im Augenblick nur einen Nachteil: Es befindet sich zu nahe über dem Erdboden. In der Höhe kommen Katzen und andere Räuber mit einem einzigen Sprung ungehindert an die durch das Futter abgelenkten Piepmätze. Mindestens 150cm über dem Boden und am besten auf einem glatten Metallpfahl oder mit einer Manschette direkt unter dem Häuschen, damit auch Klettern nicht zum Erfolg führt.
    Liebe Grüße Helga

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    • Hallo Helga,
      keine Panik, ich habe das Häuschen nur fürs Foto auf diesem Holzklotz drappiert. Sieht wohl etwas unglücklich aus auf dem Bild! :)

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    • Danke! :)

      Nach dem Ausdünsten sollte von Holzlasur eigentlich keine große Gefahr mehr ausgehen. Mit Öl – insb. Leinölfirniss – habe ich eigentlich nur im Innenbereich gute Erfahrungen gemacht. Regen und sonstigen Wettereinflüssen ist es dann doch nicht soo sehr gewachsen. Aber gibt ja auch noch andere Mittel und Wege. Im Nachhinein fiel mir ein, dass man das Dach ja auch mit kleinen Schindeln eindecken könnte – der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt

      Gefällt 1 Person

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