Mut zur Abwechslung: Pflanzenraritäten im Kommen

In der letzten Woche blickte die grüne Branche mit großer Spannung nach Essen, wo alljährlich im Januar die Internationale Pflanzenmesse stattfindet. Als Leitmesse mit internationaler Bedeutung gilt die IPM seit 34 Jahren nicht zuletzt auch als Trendbarometer für alles, was der Kunde im Laufe des Jahres im Gartencenter kaufen kann. Hier treffen Produzenten auf Vermarkter, Branchenkenner auf Innovationen und Pflanzen auf ihre mögliche Zukunft im Handel.

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IPM 2016

Wäre man zynisch, könnte man die IPM als Eldorado für Gartencenterfetischisten und Freunde der Massenware titulieren. In Sachen Neuerscheinungen finden Jahr für Jahr die üblichen Vertreter ihre Wege in die Stände ihrer Produzenten; Hier eine Primelneuzüchtung, die X anderen Neuzüchtungen anderer Produzenten zum Verwechseln ähnelt, auf der anderen Seite eine Hortensiensorte, deren Farbgebung wahrscheinlich nur für ihren Züchter bahnbrechend erscheint. Von – mit Sprühlack malträtierten – Echeverien und bunt gewachsten Amarylliszwiebeln ganz zu schweigen.

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Touch of wax – Amarylliszwiebeln in Wachs

Zugegebenermaßen muss man als eingefleischter Pflanzenenthusiast schon recht abgebrüht sein und ein gutes Maß an Weitsichtigkeit besitzen, um mit den Eindrücken der IPM seinen Wissenshunger und Informationsdurst zu stillen und unnötige Informationen auszublenden. Die IPM ist schließlich eine Branchen-Fachmesse und kein Wunschkonzert.

Doch wenn man sich von der zehntausendsten Wegwerfinnovation nicht zermatern lässt, sind es die kleinen Details, die einem das Lächeln ins Gesicht treiben. Ein erfreulicher Trend dahingehend ist bei Gattungen zu erkennen, die bislang den Sammlern und botanischen Gärten vorbehalten waren.

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Litschi, Mango und co. bald auch in unseren Gartencentern?

Bereits im letzten Jahr zeigten einige Stände Pflanzenraritäten, die vor einigen Jahren nur sehr schwer bis gar nicht im Handel erhältlich waren. Ein Trend, der auch in diesem Jahr anhält und mit exotischen Nutzpflanzen, aber auch ausgefallenen Arten der Gattung Adansonia oder aber Ceropegia untermauert wird.

Wir erinnern uns: Als Trendbarometer setzt die IPM maßgebende Schritte und hat großen Einfluss auf die Pflanzenauswahl, die uns der Einzelhandel anbietet. Besonders der Trend zu Exoten und Raritäten ist mittlerweile auch fernab der Börsen und privaten Tauschmärkte angekommen und hat Einzug in die Gartencenter gehalten. Wer heute Adenium obesum oder Fockea edulis sucht, wird mittlerweile sogar teilweise in gut sortierten Baumärkten mit Pflanzenabteilung fündig – im Gartencenter sowieso. Über die Qualität solcher – für den Handel produzierten – Exemplare kann man nun streiten, aber dies ist ein anderes Thema. Fakt ist jedoch: die generelle Verfügbarkeit steigt, was nicht zuletzt der Bekanntheit vieler Gewächse zugute kommt und die Horizonte des potentiellen Kunden öffnet.

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Adenium obesum auf der IPM 2016

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