Canna indica – das indische Blumenrohr

Das indische Blumenrohr (Canna indica) zählt zu den ältesten und wenngleich auch zu den exotisch anmutendsten Zierpflanzen hierzulande. Entgegen ihrer Namen (botanisch, wie auch trivial) stammt Canna indica nicht vom indischen Subkontinent, sondern aus Südamerika. Ihre Verbreitung auf den Westindischen Inseln führte schließlich zu ihrem irreführenden Namen.

Canna indica wird bereits seit dem 17. Jahrhundert in Europa kultiviert und seit mindestens 200 Jahren mit gärtnerischem Interesse explizit gekreuzt und gezüchtet. Im Laufe der Zeit sind somit weit über 1000 Sorten entstanden, die als beliebte Zierstauden in Gärten und Parks anzutreffen sind. Auch wenn die Canna hierzulande ausschließlich als Zierpflanze gehalten wird, gilt sie in ihrem ursprünglichen Habitat als wichtige Nahrungsquelle für Mensch und Tier; Besonders die stärkereichen Rhizome eignen sich zum Verzehr und werden roh, wie auch gekocht verwendet. Ebenfalls finden die Blätter in Teilen der indigenen südamerikanischen Küche Verwendung. Vom Verzehr der im Einzelhandel angebotenen Exemplare ist allerdings aus vielerlei Hinsicht abzuraten. Da sie ausschließlich als Zierpflanzen produziert werden, kommen hierbei Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, die nicht in den menschlichen Organismus gelangen sollten.

Obwohl die Canna zum Bild vieler Parks und Gärten gehört, ist sie – entgegen ihrer Omnipräsenz unter freiem Himmel – jedoch nicht Winterfest. Wie bei vielen Stauden üblich, treibt der oberirdische Teil der Pflanze Jahr für Jahr erneut aus. Lediglich das Rhizom überdauert und bedarf einiger Aufmerksamkeit, um die Pflanze auch im Folgejahr erfolgreich zu kultivieren. Dieses wird zum Herbst ausgegraben und dunkel sowie frostfrei überwintert. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Rhizom während dieser Zeit nicht austrocknet. Die Lagerung in leicht benetzem Sand kann sich als sinnvoll erweisen, um der Austrocknung, aber auch dem frühzeitigen Austreiben entgegenzuwirken. Eine regelmäßige Kontrolle auf Trockenheit, aber auch auf Fäulnis gehört allerdings auch bei dieser Methode zur Pflichtübung. Mit dem Benetzen sollte man es allerdings nicht zu großzügig halten. Es reicht, wenn lediglich die Oberfläche des Substrates leicht benetzt ist. Die Rhizome im Substrat hingegen sollten dabei keine direkte Feuchtigkeit abbekommen. Wenige Pumpstöße mit dem Drucksprüher sind somit mehr als ausreichend.

Letztendlich ist die Überwinterung der Cannarhizome jedoch eine reine Glaubensfrage. Hierbei gilt das altbekannte Sprichwort: viele Wege führen nach Rom. Auch der komplette Verzicht auf jegliche zusätzliche Feuchtigkeit ist weit verbreitet.

Die Vermehrung der Canna geschieht für gewöhnlich über Rhizome, die problemlos voneinander getrennt werden können. Jedoch bildet die Pflanze nach der Blüte Früchte aus, die zum Herbst reifen und eine Vielzahl an Samen enthalten. Hier ist etwas Experimentierlust gefragt. Haben sich bereits Früchte gebildet, steht auch einer erfolgreichen Samenernte meist nichts im Wege. Jedoch habe ich die Canna bis dato nicht auf diesem Wege vermehrt und kann hierbei auf keine eigenen Informationen zurückgreifen. Bis es soweit ist, erfreue ich mich auch weiterhin an meiner stetig wachsenden Cannasammlung.

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