Es ist jedes Jahr das Gleiche: irgendwann im Januar halte ich es einfach nicht mehr aus und sehne mir den Frühling herbei – ein Umstand, der unter Pflanzenfreunden sicherlich weit verbreitet ist. Meist hat der Winter allerdings zu dieser Zeit leider unmittelbar zuvor erst mit aller Macht begonnen und der Garten ist verschneit und schlummert in winterlicher Ruhe vor sich hin.
Was liegt also näher, als dem Gartencenter des Vertrauens einen Besuch abzustatten? In nahezu mittlerweile ritueller Abfolge haben sich diese „ersten Gartencenterbesuche des Jahres“ in den letzten Jahren zu einer kleinen Tradition entwickelt. Schließlich gibt es gegen Winterblues nichts Effektiveres, als Pflanzenshopping!
Die Ausbeute beschränkt sich dieses Mal zwar lediglich auf zwei Exemplare, allerdings handelt es sich dabei um Arten, die ich schon seit einiger Zeit suchte: Crassula pyramidalis und Sulcorebutia rauschii.
Gartencentertypisch wurden diese Pflanzen in tropfendnasser Einheitserde verkauft. Ein absoluter Fauxpas bei Kakteen und Sukkulenten, besonders zu dieser Jahreszeit! Dennoch konnte ich nicht widerstehen und schlug zu. Daheim angekommen machte ich mich direkt ans Austopfen der Pflanzen. Zuerst war S. rauschii an der Reihe. Mit einem Schaschlikspieß bewaffnet, kratzte ich das Substrat aus dem Wurzelballen und setzte die Pflanze nach dem Abtrocknen ins mineralische Substrat des Vertrauens. Ähnlich ging ich auch bei C. parymidalis vor, allerdings wird hier eine längere Trocknungszeit erforderlich sein, eh ich die Pflanze eintopfen kann. Bis dahin ruht sie wurzelnackt an der Luft und darf sich von der völligen Überwässerung im Gartencenter erholen. Hier war es Rettung in letzter Sekunde; Wenige Tage länger in diesem Substrat und die Gute wäre an Wurzelfäule dahingerafft.
S. rauschii hingegen macht im neuen Substrat bereits eine gute Figur und wandert nach der Quarantäne ins Winterquartier: