Der Nachtrag ausnahmsweise mal zu Beginn: der hier gepostete Artikel basiert bewiesenermaßen auf falschen Fakten, die bereits von den Quellen falsch interpretiert wurden.
Am 24.April veröffentlichte die EU nun ein eindeutiges Statement, dass jeglichen Endzeitschilderungen diverser Quellen (u.a. Quellen, welche ich hier mehr oder weniger ungläubig zitierte) den Wind aus den Segeln nimmt. Meine Vermutungen bestätigten sich also: Es wird halt doch nicht so heiß gegessen, wie gekocht. Zum Statement der EU und Richtigstellung des Artikels.
Der Vollständigkeit halber wurde der ursprüngliche Artikel nicht gelöscht:
Originalbeitrag vom 23.04.2013:
„neue EU Saatgutverordnung stellt Verwendung von nicht legitimisiertem Saatgut unter Strafe“
Es klingt schon so dermaßen absurd, dass ich es mir zweimal überlegte, dieses Thema aufzugreifen. Ist es wirklich purer Ernst oder doch nur Satire?
Handelt es sich nicht um einen verspäteten Aprilscherz eines gelangweilten Autors, betrifft dieser aktuellste Geniestreich der EU sicher jeden Leser dieser Seite und noch viele andere; Hobbygärtner, die auch das ein oder andere Obst und Gemüse im Garten anbauen und dabei auch auf alte Sorten zurückgreifen. Von Bauern und erwerbsmäßigen Gemüsegärtnern ganz zu schweigen. Saatgutkontrolle in Form der neuen EU Saatgutverordnung ist das Stichwort, welches gerade durch die Medien geistert und das Unbehagen vieler auf sich zieht.
„Geht es nach den Plänen der Kommission, dürfen Kleinbauern oder Privatleute ihr selbst gezüchtetes Saatgut in Zukunft nicht einmal mehr verschenken.“ (Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/23/eu-will-anbau-von-obst-und-gemuese-in-gaerten-verbieten/)
Laut Quelle sieht es die EU vor, jegliches Obst- und Gemüsesaatgut fortan zu kontrollieren und die Verwendung von nicht genehmigten Sorten unter Strafe stellen. Hieße überspitzt, aber konkret: Baut man im heimischen Garten eine alte oder seltene Chilisorte an, beginge man in Zukunft ein Verbrechen. Tauscht man diese Samen dieser nun illegalen Pflanze mit anderen Chilifreunden, beginge man ebenfalls ein Verbrechen. Verbrechen, die mit empfindlichen Strafen geahndet werden könnten, wenn es nach der EU geht.
Ziel der EU sei es, jegliche Gemüse- und Obstproduktion zu vereinheitlichen und unter Normen zu stellen. Sorten, welche nicht genormt sind – wie z.B. alte oder zu seltene Obst- und Gemüsesorten – fielen somit in den Bereich der Illegalität, weil sie eben aufgrund biologischer Eigenarten keinen Normungsprozess bestehen, und demnach auch nicht genehmigt wären. Das Aussterben vieler Sorten und Einschränkungen in der Vielfalt unserer Gemüsesorten, sowie die Kriminalisierung eines Jeden, welcher solche Sorten weiterhin anbaut, wäre die logische Folge eines solchen Beschlusses.
Ich kann es gerade selber nicht glauben, was ich hier schrieb. Es ist sicherlich empfehlenswert, sich weiter mit dem Thema zu befassen. Material gibt es im Netz zu Hauf. Doch eindeutige und klare Statements seitens der großen Presseagenturen und Medien blieben bislang aus.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Thema entwickelt und wieviel meine verwendeten Quellen letztendlich hineininterpretierten.
weiterführende Links zum Thema:
- http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/539702_Altes-Saatgut-vom-Tod-bedroht.html
- http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/23/eu-will-anbau-von-obst-und-gemuese-in-gaerten-verbieten/
- http://www.global2000.at/module/media/data/global2000.at_de/content/Saatgut/Saatgut_Petitionstext_ANG2K.pdf_me/Saatgut_Petitionstext_ANG2K.pdf
- Petition gegen die EU Saatgutverordnung: http://helfen.global2000.at/de/node/19
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