Mit Kiwisämlingen war es bei mir bislang immer so eine Sache, mit der ich mich nie so recht anfreunden konnte. Die Erfahrungen der letzten Jahre tendierten eher ins Negative: träges Saatgut, empfindliche Sämlinge, welche unmittelbar nach der Keimung das Zeitliche segneten, Schädlingsbefall, etc. Doch was am 19. Juni 2012 als eines von vielen Experimenten begann, scheint mittlerweile erste Erfolge zu bringen. Wunderte es mich Anfangs noch, dass die Sämlinge überhaupt übers zweite Blattpaar hinaus wuchsen, so verwundert es mich diesmal, dass diese Pflänzchen mittlerweile sogar die Überwinterung zu überleben scheinen und wahrlich robust sind.
Ins Haus geholt Ende Oktober, wurden die Pflanzen recht schnell kahl und erweckten den Eindruck, als wäre ihnen jegliche Vitalität entwichen. Der Platz im „Überwinterungszimmer“ ist ohnehin dünn gesät; die kostbaren Fensterplätze, welche immerhin ein rudimentäres Minimum an Tageslicht bieten, sind älteren, „wichtigeren“ Pflanzen vorbehalten. Ohne Laub machte es keinen Sinn, die Kiwipflanzen weiterhin am Fenster zu lagern, so verweilten sie während der letzten zwei Monate auf einem Schrank bei Temperaturen zwischen 16-20°C mit relativ wenig direktem Tageslicht. Gegossen habe ich zu dieser Zeit alle 10 Tage, oder kurz bevor das Substrat auszutrocknen begann.
Seit einiger Zeit ist allerdings wieder Leben bei den Kiwis eingekehrt: vor einigen Wochen bildeten sich in den Blattachseln winzige, braune, pelzige Blattknospen, aus denen kurze Zeit später bei den ersten Pflanzen frisches, grünes Laub emporwuchs. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, den Standort zu wechseln, um dem alljährlichen Problem des Geilwuchses zumindest ansatzweise entgegenzuwirken. Auch wenn ohne zusätzlicher Beleuchtung sicherlich keine großartige Eindämmung des Geilwuchses zu verzeichnen ist, so beruhigt es immerhin das Gewissen, den Pflanzen einen besseren Platz zu gönnen.
Schaut man aufs Gruppenbild, so ist oben rechts ist die Referenzpflanze zu sehen, welche seit der Keimung auf der Fensterbank weiterwuchs. Die restlichen 11 Pflanzen standen bis Ende Okrober auf der Terrasse. Im Vergleich zu den anderen Pflanzen, warf die Referenzpflanze ihr Laub nicht ab. Allerdings sind hierbei die Internodien größer und das gesamte Erscheinungsbild weniger kompakt, als bei den Outdoorpflanzen.
Mehr zum Thema: das Kiwiexperiment
Ich habe auch eine kleine Kiwi-Pflanze, ich habe gehört dass die eigentlich winterfest sein sollen, hast du schonmal probiert eine draussen zu lassen über den WInter ?
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Laut diversen Foren gilt die Maxime „Wer Kiwis umbringt ist ein Künstler“. Sind also sehr robust und durchaus winterhart. Ab USDA-Zone 7 – was unseren hiesigen Wintern mit bis zu max. -17°C entspricht – solls keine Probleme geben. Ich selbst habe aber noch keine Kiwi über Winter draußen gehabt und kann dazu nichts aus eigener Erfahrung sagen. Wäre sicherlich interessant gewesen, ein-zwei Pflanzen testweise nicht einzuräumen, aber dazu ist es nun zu spät. Wobei einjährige Pflanzen meist nicht die Winterhärte von adulten Pflanzen aufweisen können und sicherlich doch recht fix das Zeitliche segnen.
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