In Anbetracht der Tatsache, dass ich hier im Blog früher oft auf Holzarbeiten einging und einige DIY-Projekte vorstellte, wird dies auch weiterhin Bestandteil der Seite sein. Das folgende Projekt ist schon ein paar Wochen alt, dennoch möchte ich es gern kurz vorstellen: Das Blockhaus für die Vögel.




Vor einigen Jahren baute ich bereits ein Futterhaus, das tatsächlich bis Anfang des Jahres im Einsatz war und über die Jahre sehr zuverlässig seine Dienste im Kirschbaum tat. Es war eine recht rohe und simple Konstruktion aus Ästen und Leimholz, die ich damals in relativ kurzer Zeit improvisierte und nahezu ausschließlich mit Handwerkzeugen anfertigte.
Schon seit dem letzten Sommer war mir klar, dass die Tages des Häuschens gezählt waren, doch hatte ich weder Zeit noch Motivation, ein neues zu bauen. Ja, für mich kommt bei solchen Dingen mittlerweile nur noch selberbauen in Frage. Es macht Spaß, man kann seine Kreativität ausleben und findet dadurch treffende Argumente, seinen Werkzeugfuhrpark aufzustocken! ;)
Nachdem ich mich am 15. März dieses Jahres in meine Garage einschloss und in meinem Sammelsurium an verschiedensten Hölzern wühlte, kamen mir mehrere Ideen. Doch eine kristallisierte sich schnell heraus: Das neue Vogelhaus sollte ein Blockhaus werden! Rustikal, schwer und robust. Als Standort kam die selbe Astgabelung im Kirschbaum in Betracht, die auch schon fast ein Jahrzehnt lang das Vorgängerhäuschen trug – ergo konnte das Haus ruhig ein entsprechendes Gewicht aufbringen.
Vom ersten Legen der Latten bis zum fertigen Häuschen vergingen fast zwei Wochen. Ich improvisierte von Anfang an und entschied mich mehrmals in Sachen Design und Aufbau um, so dass ich einige Schritte durchaus mehrmals ging, um letztendlich zu einem Design zu kommen, das mir tatsächlich zu 100% zusagte. Zwischenzeitlich verwarf ich Ideen, an denen ich von Anbeginn festhielt und entschied mich für neue Dinge. So Strich ich beispielsweise geplante Treppen an den Öffnungen auf der Giebelseite, führte besagte Öffnungen im Stile von Scheunentoren aus, hielt die Seitenfenster im Endprodukt kleiner, als ursprünglich geplant und verbaute kleine Fensterbänke als Landehilfen. Zum Schluss deckte ich das Dach mit Dachpappe ein und versiegelte kleine Ritzen im Dach und im First mit Silikon


















Und wie immer versagten natürlich hier und da ein paar Werkzeuge. Die Fräse bekam einen Lagerschaden, so dass ich die Fenster und Tore per Hand – nämlich ganz klassisch mit der Laubsäge – ins Holz schnitt. Es ging gut in die Arme und das Ergebnis war anfangs nicht so, wie ich es mir mit der Fräse erhofft hätte, doch mit etwas Armschmalz ließ sich auch hier alles nachschleifen und so in Form bringen, dass es auch meinem strengen Blick genügte.
Eine weitere Ergänzung war der Firstbalken, den ich zum Schluss noch einbaute. Hierzu musste ich erstmal eine Art Führung improvisieren, um mit der Japansäge exakte Schnitte im Giebel zu tätigen. Die Feinarbeiten gingen mit Feile und Raspel gut über die Hand, so dass der First perfekt im Giebel sitzt. Mit dem Hobel brachte ich den First in Form, so dass die Bretter, die als Sparren dienen, dort plan aufliegen. Alles in allem orientierte ich mich bei der Dachkonstruktion am Gartenhaus, das zudem eine Verblendung an den Pfetten hat, die ich auch hier einbaute. So sieht man zwar die Pfetten nicht mehr komplett und der Firstbalken geht auch etwas unter, aber das sind halt die netten, kleinen Details, die man erblickt, wenn man etwas hinter die Fassade blickt! :)
Ursprünglich wollte ich noch die jeweils freien Stellen an den Ecken, bei denen sich die Balken überkreuzen, mit Klötzchen füllen, um die dahinterliegenden Schrauben zu verdecken.. Aber irgendwann wollte ich nur noch fertig werden und ließ es letztendlich so. Mittlerweile wurde das Haus übrigens von allen erdenklichen gefiederten Gartenbewohnern akzeptiert und wird regelmäßig frequentiert. Egal ob Rotkehlchen, Blaumeise, Amsel, Ringeltaube oder auch Braunelle und Hausrotschwanz.
Bitte entschuldigt die Fotoqualität. Musste mich zwingen, überhaupt irgendwelche Aufnahmen zwecks Dokumentation zu machen. Immerhin schlechte Fotos, als keine! :)
Habt Ihr auch schon Blockhütten als Vogelhäuser gebaut?