ohne Umwege: Litschisamen in Wasser vorkeimen lassen

Während so manches Saatgut seine Keimfähigkeit gern über Jahre, mitunter gar Jahrzehnte, behält, sind es Litschisamen, deren Halbwertzeit bereits nach wenigen Tagen erreicht ist. Was also tun, wenn man einen Haufen Litschis gegessen hat, seiner eigenen Litschiplantage entgegenfiebert, aber keine Möglichkeit besteht, die Samen zeitnahe auszusäen?

Obwohl Litschis kleine Zicken in Sachen Keimung sind, genügt es, die Samen in Wasser zu legen, um ihre Haltbarkeit zu verlängern und die Keimquote zu verbessern. Im Prinzip geht es darum, dass sie nicht austrocknen dürfen. Das Wasser hält die Samen frisch und lässt sie zudem vorquellen. Sind die Samen vorgequollen, ist der nächste logische Schritt die Aussaat.

Was aber, wenn immer noch keine Möglichkeit besteht, die Samen zeitnah auszusäen?

Nach und nach wird man feststellen, dass immer mehr Samen aufspringen. Auch fällt nun auf, wie gründlich man die Samen vorher reinigte; Jegliche Fruchtreste werden spätestens jetzt zu faulen beginnen und sollten schleunigst entfernt werden, sofern die Fäulnis noch nicht auf den Samen übergegangen ist. Ansonsten: Samen aussortieren. Im Laufe der Zeit, wird man feststellen, dass das Wasser schwindet und einen unangenehmen Geruch verströmt. Es kann nicht schaden, die Samen vorsichtig unter fließendem Wasser abzuspülen und das Wasser in der Schale zu tauschen.

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Sobald die Samen aufgeplatzt sind, wird an ihrer stumpfen Seite (Hilum) nach und nach der weiße Embryo sichtbar. Ab sofort gilt es, mehrmals täglich auf Fäulnis zu kontrollieren. Geschieht letzteres gewissenhaft, werden sich hier nach einigen Tagen erste Wurzelanlagen zeigen.

Die Methode klingt schon fast zu simpel, um wahr zu sein. Jedoch setzt sie voraus, dass man – spätestens, nachdem die Samen aufgeplatzt sind – mehrmals täglich auf Fäulnis und Schimmel kontrolliert.

aufgeplatzte Litschisamen. Die noch junge Wurzel ist deutlich zu erkennen

aufgeplatzte Litschisamen. Die noch junge Wurzel ist deutlich zu erkennen

Spätestens jetzt ist der beste Zeitpunkt, um die gekeimten Samen in passendes Substrat zu setzen. Leicht saures, luftdurchlässiges Substrat sollte hierbei den Anforderungen entsprechen.

Da Litschis aus den subtropischen Gefilden Chinas kommen liegt nahe, dass sie Wärme lieben. Deshalb sollte die Wasserschale mit den Samen bereits vor der Keimung schon warm gestellt werden. Eine kleine Heizmatte oder eine Fußbodenheizung sind dazu prädestiniert.

Nach der Keimung..

Natürlich würde ich an dieser Stelle die Keimung gern noch weiter schildern, jedoch habe ich erst heute die erste Wurzel an einen meiner eingelegten Litchisamen entdeckt. Für weitere Beobachtungen ist es noch zu früh. Jedoch wäre es interessant, weiter auf dem Gebiet der alternativen Keimmethoden zu experimentieren.

Vorstellen könnte ich mir in diesem Kontext: Nährgel statt humosem Substrat, aber auch die Keimbeutelmethode, die vor Jahren schon im Green24-Forum die Runde machte, könnte man in Erwägung ziehen. Hierzu füllt man Clipbeutel mit feuchtem Perlite und lässt die Samen in dieser Umgebung keimen. Da sie hier nicht komplett gewässert sind, ist die Fäulnisgefahr natürlich geringer, als bei meiner „Land unter„-Methode.

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11 Antworten zu “ohne Umwege: Litschisamen in Wasser vorkeimen lassen

  1. Hallo Ben,
    was macht denn inzwischen Deine Litisch-Pflanze?
    Ich habe nämlich auch 2 kleine Pflänzchen und bin gespannt wie es weitergehen wird. Hast Du Tipps zu Pflege, Standort etc.? lg Bonnie

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  2. Ohh … interessant!
    Das kann ich gleich ausprobieren, habe (seit ein paar Tagen schon wieder) eine Ladung Litschi-Samen herumliegen. Mal sehen, ob sich noch was tut …

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