Lophophora williamsii caespitosa – angefressen und massakriert

Als eine meiner Lieblingsgattungen, erfreut sich die Gattung Lophophora einer großen Beliebtheit in meiner Kakteensammlung. Ein besonders schönes Exemplar fand ich vor einigen Jahren zufällig auf der hiesigen Pflanzenbörse. Im Laufe der Zeit nahm der Lophophora williamsii var caespitosa – so der genaue Name der Pflanze – einiges an Masse zu und zählt zu den blühfreudigsten Pflanzen meiner Kakteensammlung.

Ein Lieblingskaktus, wie er im Buche steht – bis jetzt.

Um es kurz zu fassen: der Tag fing schon mies an. Magen- und Darmprobleme in allen Facetten – Die Krankmeldung war unausweichlich. Die spontan gewonnene Freizeit musste natürlich sinnvoll – und vor allem in Hausnähe – ausgefüllt werden. Was lag da näher, als die Pflanzen zu einer ungewohnten Zeit mit einem Besuch zu überraschen. Zu meiner Freude, zeigen sich etliche Passifloras mittlerweile sehr blühfreudig und treiben Knospen am laufenden Band. Soweit so gut. Zufrieden ging ich zu den Kakteenkisten. Die Brille noch putzend, war auch hier auf den ersten Blick alles zur vollen Zufriedenheit – bis ich die Brille wieder aufsetzte und das Debakel sah.

Just der Lophophora williamsii caespitosa, der nicht nur mein Lieblingskaktus, sondern gar wohl eine meiner Lieblingspflanzen überhaupt ist, wurde Opfer einer hungrigen Schnecke. Massive Fraßspuren – alte, wie auch frische – zeugten davon, dass die Pflanze in den letzten Tagen bereits mehrfach aufgesucht wurde. Teils wurden ganze Köpfe abgenagt. Auch der Mutterkopf weisst massive Schäden auf. Kurzum: Totalschaden an einer Pflanze, die nicht nur einen verdammt hohen ideellen Wert für mich hat, sondern auch im materiellen Wert kein Schlusslicht ist.

Die Wut auf die Schnecke, aber auch die Wut auf mich – der es schließlich war, der die Pflanzen an besagter Stelle deponierte, brauchte lang, um einer rational vertretbaren Empörung zu weichen. Bei jedem anderen Kaktus, hätte ich ein Auge zudrücken können. Sogar der Verlust eines meiner alten Exemplare von Lophophora diffusa hätte nicht so geschmerzt, wie das Massaker, dass dieses niederträchtige, schleimige Monster an meinem Caespitosa ausübte.

Für gewöhnlich stehen die Kakteen in Euroboxen auf Kunststofftischen. Für Schnecken ein eher schwieriges Unterfangen, die Pflanzen an diesem Ort zu erreichen. Doch aufgrund des seit Tagen andauernden Regen dachte ich praktisch und Stellte die Boxen unter die Tische.

Kurzum: eine verdammt blöde Verkettung von Ereignissen. Die heutige Dauerkarte für den Thronsaal mit dem Porzellanthron macht es da auch nicht unbedingt besser.. Wobei eben die Krankmeldung dazu führte, dass möglicherweise weitere Schäden vermieden werden konnten. Irgendwie muss man ja immer das Positive an einer noch so fatalen Situation sehen.. In 1-4 Jahren werden neue Köpfe wachsen und die Fraßspuren werden zu einem kaum mehr wahrnehmbaren Grad ausgewachsen sein. Daumen drücken!

ps.

eine Blende von 1,8 eignet sich nicht unbedingt für scharfe Nahaufnahmen von kleinen Objekten, wie ich im Nachhinein beim Sichten der Fotos feststellte..

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Eine Antwort zu “Lophophora williamsii caespitosa – angefressen und massakriert

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